Erschienen in:
01.12.2012 | Leitthema
Anämie bei Patienten mit rheumatoider Arthritis
verfasst von:
PD Dr. M. Wahle
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
|
Ausgabe 10/2012
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die Anämie ist eine der häufigsten extraartikulären Organmanifestationen bei der rheumatoiden Arthritis (RA), verursacht zum Teil ausgeprägte Symptome und besitzt auch wegen der Beeinflussung von anderen extraartikulären Manifestationen (z. B. Arteriosklerose) eine erhebliche Bedeutung bei der RA. Die Ursachen einer Anämie von RA-Patienten können sehr vielschichtig sein, am häufigsten sind die Anämie bei chronischer Entzündung und die Eisenmangelanämie. Diese beiden Anämieformen können auch kombiniert vorkommen. Die Störungen des Eisenstoffwechsels, welche die wichtigste pathophysiologische Grundlage der Anämie bei RA darstellen, werden durch die veränderte Synthese und Funktion von Hepcidin, einem von Leber und immunkompetenten Zellen synthetisierten Peptid, sowie dem Eisentransporter Ferroportin vermittelt. Die charakteristischen Veränderungen von Eisenstoffwechsel und Hepcidin-Synthese bei chronischen Entzündungen werden entscheidend durch proinflammatorische Zytokine, insbesondere Interleukin-6 beeinflusst. Daher hat die funktionelle Antagonisierung von Zytokinen im Rahmen der Therapie einer RA auch therapeutische Effekte hinsichtlich der extraartikulären Manifestation Anämie.