Erschienen in:
01.04.2008 | Leitthema
Anatomie und Physiologie der ableitenden Tränenwege
verfasst von:
Prof. Dr. F. Paulsen
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 4/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die ableitenden Tränenwege setzen sich aus dem oberen und dem unteren Tränenkanälchen, Tränensack und Tränennasengang zusammen. Sie drainieren die Tränenflüssigkeit vom Auge in den unteren Nasengang. Das auskleidende Epithel von Tränensack und Tränennasengang zeigt einen dichten Besatz mit Mikrovilli, der resorptive Vorgänge vermuten lässt. Aufgrund ihrer Zusammensetzung werden den vom Epithel gebildeten Sekretionsprodukten Eigenschaften im Rahmen des Tränenabflusses und der mikrobiellen Abwehr zugeschrieben. Weitere Abwehrmechanismen stellen IgA und Abwehrzellen dar, die intra- sowie subepithelial eine besondere Verteilung aufweisen. Ferner kommt tränenwegsassoziiertes lymphatisches Gewebe (TALT) vor, dass die zytomorphologischen und immunphänotypischen Charakteristika von mukosaassoziiertem Gewebe (MALT) aufweist. Die Mechanismen des Tränenabflusses sind letztendlich nicht geklärt. Es existieren zahlreiche Hypothesen. Bedeutung kommt der Pars lacrimalis des M. orbicularis oculi um die Tränenkanälchen zu sowie dem spiralförmigen Wickelsystem aus Bindegewebsfasern und dem Schwellkörpergewebe, die Tränensack und Tränennasengang umgeben. Das Schwellkörpergewebe hat darüber hinaus Schutzfunktion und ist unter emotionalen Zuständen aktiv.