Zusammenfassung
Präzise Angaben zur Inzidenz von Aneurysmen der Aorta thoracica und der thorakoabdominellen Aorta sind nicht möglich, sodass nur eine Schätzung erfolgen kann. Allerdings bieten hierfür relativ zuverlässige Daten aus dem schwedischen Nationalregister (Hospital Discharge- oder Cause of Death-Register) eine Grundlage (Olsson et al. 2006). In einer bevölkerungsbasierten Studie wurden alle Patienten (Auswertungszeitraum 1987–2002) erfasst, bei denen die Diagnose eines thorakalen Aortenaneurysmas oder einer Aortendissektion gestellt wurde. Bei der Mehrheit der Patienten lag ein Aneurysma vor (60 %). Gemessen an der Gesamtpopulation von Schweden betrug die Inzidenz für das Auftreten von thorakalen Aneurysmen etwa 15 pro 100.000 Einwohner. Die detaillierte Auswertung der Daten ergab, dass Männer häufiger betroffen waren (62 %) und eine starke Korrelation mit dem Lebensalter bestand. Seit 1987 konnte eine stetige Zunahme von thorakalen Aneurysmen beobachtet werden. Parallel zum Anstieg der diagnostizierten Fälle stieg auch die Zahl der durchgeführten Behandlungen. Nach den Auswertungen des Statistischen Bundesamtes im Jahr 2013 wurden in Deutschland 1587 Patienten mit einem TAAA stationär behandelt (1351 elektiv und 236 rupturiert). Eine operative Behandlung erfolgte bei 936 Patienten (178 offen chirurgisch, 476 endovaskulär). Eine Differenzierung zwischen Aneurysmen der deszendierenden thorakalen Aorta (DTAA) und thorakoabdominellen Aortenaneurysmen (TAAA) wurde in dieser Studie nicht vorgenommen. Daten einer weiteren demografischen Untersuchung deuten jedoch darauf hin, dass DTAA (9 %) und TAAA (13 %) nur einen kleineren Anteil aller thorakalen Aneurysmen ausmachen (Davies et al. 2002).