Erschienen in:
04.02.2016 | Psychoonkologie
Angehörige von an Krebs erkrankten Menschen
verfasst von:
Dipl.-Psych. M. Preisler, U. Goerling
Erschienen in:
Die Onkologie
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Ausgabe 5/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Eine onkologische Erkrankung hat Auswirkungen auf das gesamte persönliche Umfeld des Patienten. Angehörige, als wichtigste Unterstützer und Betroffene zugleich, sind herausgefordert, mit Belastungen umzugehen und zu meistern. Sie sind wie der Patient meist unvermittelt mit der Fragilität und der Endlichkeit des Lebens ebenso wie mit Krankheit, Leid und Schmerz konfrontiert. Gleichzeitig erfahren sie kaum professionelle Unterstützung und finden nur wenig Beachtung im Behandlungssystem.
Fragestellung
Welche Rolle können Angehörige im Prozess einer onkologischen Behandlung einnehmen und wie können die Angehörigen unterstützt werden?
Material und Methode
Es werden Ergebnisse einer selektiven Literaturrecherche und Erfahrungen aus der Praxis zu Aufgaben und Belastungen von pflegenden Angehörigen in Bezug auf eine Krebserkrankung dargestellt. Daraus abgeleitet werden Empfehlungen im Umgang mit den Angehörigen beschrieben.
Ergebnisse
Pflegende Angehörige zeigen oft gleich hohe, z. T. höhere Ausprägungen in den Belastungen als Patienten. Gleichzeitig haben sie keine klar definierte Rolle im Behandlungsauftrag des Onkologen.
Schlussfolgerung
Pflegende Angehörige werden als wichtigster Unterstützer der Patienten in ihrer Not nicht ausreichend beachtet und entsprechende Unterstützungsmöglichkeiten nicht angesprochen. Neben einer patientenzentrierten ist eine angehörigen- bzw. familienzentrierte Kommunikation notwendig, um eine „best practice“ der Behandlung und Begleitung in der Onkologie zu erreichen.