Erschienen in:
04.08.2020 | Angiografie | Der interessante Fall
Hybrid-Therapie eines Dysphagia-lusoria-Rezidives mittels thorakalem Stentgraft und Transposition der A. subclavia
verfasst von:
Prof. Dr. B. Geier, H. Freis, A. Brach, M. Michels, J. O. Düsterwald, B. Grunwald
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 8/2020
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Auszug
Der Begriff „Arteria lusoria“ (AL) beschreibt eine aberrierende rechte Arteria subclavia, die nicht aus dem Truncus brachiocephalicus entspringt, sondern direkt aus der Aorta. Der Terminus „Arteria lusoria“ entstand in Anlehnung an das lateinische „lusus naturae“ – Laune der Natur – und wurde 1794 durch Bayford [
1] geprägt. Mit einer Inzidenz von 0,3–3 % ist die AL die häufigste Fehlbildung im Bereich des Aortenbogens [
2]. Embryologisch geht sie auf eine Entwicklung der rechten A. subclavia aus dem distalen Anteil der rechten Aorta dorsalis und der 7. Intersegmentalarterie zurück [
3]. Um auf die rechte Körperseite zu gelangen, verläuft die AL in ca. 80 % der Fälle dorsal von Ösophagus und Trachea, in den restlichen Fällen zwischen den beiden Strukturen oder ventral davon [
2]. Beim dorsalen Verlauf kann es durch Kompression des Ösophagus in seltenen Fällen zu Symptomen von Schluckbeschwerden kommen, bekannt als „Dysphagia lusoria“ (DL). …