Skip to main content
Erschienen in: Die Kardiologie 3/2020

12.12.2019 | Hämatom | Originalien

Ein neuer Weg zum Herz durch die distale Arteria radialis

Erste Erfahrungen mit dem Zugang durch die distale Arteria radialis in der Tabatière für Herzkatheteruntersuchungen und -interventionen. Daten aus dem DRAGON(Distal Radial Access for coronary anGiOgraphy and iNtervention)-Register

verfasst von: Dr. Karsten Schenke, Dr. Rostyslav Prog, Dr. Timm Matthiesen, Erik Rafflenbeul, PD Dr. Gerian Grönefeld, Dr. Achim Viertel

Erschienen in: Die Kardiologie | Ausgabe 3/2020

Einloggen, um Zugang zu erhalten

Zusammenfassung

Hintergrund

Als Zugangsweg zur Koronarangiographie und -intervention hat sich der transradiale Zugang als risikoärmer im Vergleich mit dem transfemoralen Zugang erwiesen. Seit einigen Jahren hat neben der traditionellen Punktion am distalen Unterarm der weiter distale Punktionsort in der anatomischen Tabatière zunehmende Verwendung gefunden. In diesem Artikel wird die Technik der distalen Punktion erläutert, und Ergebnisse aus unserem Register werden präsentiert.

Fragestellung

Von Dezember 2017 bis Februar 2019 wurden alle über den distalen Zugangsweg untersuchten Patienten in einem Register erfasst, um die Sicherheit und Durchführbarkeit im Alltag zu untersuchen.

Methoden

Erfasst wurden anonymisierte demografische Daten, Erfolgsraten der Punktion und der kompletten Durchführung des Eingriffs über den Arm sowie Punktionsdauer und Akutkomplikationen.

Ergebnisse

In das Register wurden 315 Patienten mit 318 Punktionen eingeschlossen. Als geeignet wurden alle Patienten mit einem tastbaren Puls in der anatomischen Tabatière angesehen. Es zeigt sich eine hohe Erfolgsrate sowohl der Punktion (306/318 = 96 %) als auch eine niedrige Crossover-Rate auf einen anderen Gefäßzugang (26/318 = 8 %). Relevante Komplikationen wurden nicht gefunden.

Diskussion

Der distale radiale Zugang zeigt sich in unserem Register sicher, praktikabel und in seiner Anwendung schnell lernbar. Bisherige Daten zeigen eine niedrige Rate an Radialisverschlüssen, eine kurze Kompressionsdauer, eine geringere Rate an Hämatomen und die distale Radialispunktion ermöglicht einen ergonomischeren Zugang bei Untersuchungen über den linken Arm. Weitere Studien sind notwendig, um den distalen Zugang mit dem traditionellen Punktionsort am Unterarm systematisch zu vergleichen.
Literatur
5.
Zurück zum Zitat Kaledin AL, Kochanov IN, Seletskii SS et al (2014) Peculiarities of arterial access in endovascular surgery in elderly patients. Adv Gerontol 27:115–119PubMed Kaledin AL, Kochanov IN, Seletskii SS et al (2014) Peculiarities of arterial access in endovascular surgery in elderly patients. Adv Gerontol 27:115–119PubMed
10.
Zurück zum Zitat Koutouzis M, Kontopodis E, Tassopoulos A et al (2018) Hand hematoma after cardiac catheterization via distal radial artery. J Invasive Cardiol 30:428PubMed Koutouzis M, Kontopodis E, Tassopoulos A et al (2018) Hand hematoma after cardiac catheterization via distal radial artery. J Invasive Cardiol 30:428PubMed
14.
Zurück zum Zitat Pancholy S, Coppola J, Patel T, Roke-Thomas M (2008) Prevention of radial artery occlusion—patent hemostasis evaluation trial (PROPHET study): a randomized comparison of traditional versus patency documented hemostasis after transradial catheterization. Catheter Cardiovasc Interv 72:335–340. https://doi.org/10.1002/ccd.21639 CrossRefPubMed Pancholy S, Coppola J, Patel T, Roke-Thomas M (2008) Prevention of radial artery occlusion—patent hemostasis evaluation trial (PROPHET study): a randomized comparison of traditional versus patency documented hemostasis after transradial catheterization. Catheter Cardiovasc Interv 72:335–340. https://​doi.​org/​10.​1002/​ccd.​21639 CrossRefPubMed
17.
Zurück zum Zitat Valsecchi O, Vassileva A, Cereda AF et al (2018) Early clinical experience with right and left distal transradial access in the anatomical snuffbox in 52 consecutive patients. J Invasive Cardiol 30:218–223PubMed Valsecchi O, Vassileva A, Cereda AF et al (2018) Early clinical experience with right and left distal transradial access in the anatomical snuffbox in 52 consecutive patients. J Invasive Cardiol 30:218–223PubMed
Metadaten
Titel
Ein neuer Weg zum Herz durch die distale Arteria radialis
Erste Erfahrungen mit dem Zugang durch die distale Arteria radialis in der Tabatière für Herzkatheteruntersuchungen und -interventionen. Daten aus dem DRAGON(Distal Radial Access for coronary anGiOgraphy and iNtervention)-Register
verfasst von
Dr. Karsten Schenke
Dr. Rostyslav Prog
Dr. Timm Matthiesen
Erik Rafflenbeul
PD Dr. Gerian Grönefeld
Dr. Achim Viertel
Publikationsdatum
12.12.2019
Verlag
Springer Medizin
Schlagwörter
Hämatom
Angiografie
Erschienen in
Die Kardiologie / Ausgabe 3/2020
Print ISSN: 2731-7129
Elektronische ISSN: 2731-7137
DOI
https://doi.org/10.1007/s12181-019-00361-4

Weitere Artikel der Ausgabe 3/2020

Die Kardiologie 3/2020 Zur Ausgabe

Leitlinien kompakt für die Innere Medizin

Mit medbee Pocketcards sicher entscheiden.

Seit 2022 gehört die medbee GmbH zum Springer Medizin Verlag

Notfall-TEP der Hüfte ist auch bei 90-Jährigen machbar

26.04.2024 Hüft-TEP Nachrichten

Ob bei einer Notfalloperation nach Schenkelhalsfraktur eine Hemiarthroplastik oder eine totale Endoprothese (TEP) eingebaut wird, sollte nicht allein vom Alter der Patientinnen und Patienten abhängen. Auch über 90-Jährige können von der TEP profitieren.

Niedriger diastolischer Blutdruck erhöht Risiko für schwere kardiovaskuläre Komplikationen

25.04.2024 Hypotonie Nachrichten

Wenn unter einer medikamentösen Hochdrucktherapie der diastolische Blutdruck in den Keller geht, steigt das Risiko für schwere kardiovaskuläre Ereignisse: Darauf deutet eine Sekundäranalyse der SPRINT-Studie hin.

Bei schweren Reaktionen auf Insektenstiche empfiehlt sich eine spezifische Immuntherapie

Insektenstiche sind bei Erwachsenen die häufigsten Auslöser einer Anaphylaxie. Einen wirksamen Schutz vor schweren anaphylaktischen Reaktionen bietet die allergenspezifische Immuntherapie. Jedoch kommt sie noch viel zu selten zum Einsatz.

Therapiestart mit Blutdrucksenkern erhöht Frakturrisiko

25.04.2024 Hypertonie Nachrichten

Beginnen ältere Männer im Pflegeheim eine Antihypertensiva-Therapie, dann ist die Frakturrate in den folgenden 30 Tagen mehr als verdoppelt. Besonders häufig stürzen Demenzkranke und Männer, die erstmals Blutdrucksenker nehmen. Dafür spricht eine Analyse unter US-Veteranen.

Update Innere Medizin

Bestellen Sie unseren Fach-Newsletter und bleiben Sie gut informiert.