Erschienen in:
20.07.2021 | Angiografie | Leitthema
Interventionelle Radiologie als Notfalltherapie bei Beckenverletzungen
verfasst von:
Dr. Marco Armbruster, Max Seidensticker
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 8/2021
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Zusammenfassung
Klinisches Problem
Arterielle pelvine Blutungen stellen eine potenziell lebensbedrohliche Situation dar, die insbesondere im Fall ligamentärer Zerreißungen mit Erhöhung des Beckenvolumens mithilfe chirurgischer Verfahren allein nur schwierig zu kontrollieren sein können.
Radiologische Standardverfahren
Durch die Angiographie und Embolisation (AE) mithilfe resorbierbarer gelatinehaltiger Partikel oder permanenten Coils, Plugs, Flüssigembolisaten oder durch ein Gefäß-Stenting können traumatische arterielle Beckenblutungen in den meisten Fällen gestoppt sowie Pseudoaneurysmata, arteriovenöse Fistelungen oder Dissektionen ausgeschalten werden.
Methodische Innovation und Bewertung
Die AE hat sich als schnelles und effektives minimal-invasives Vorgehen bei der Behandlung traumatischer pelviner Gefäßverletzungen mit vorteilhaftem Nutzen-Risiko-Verhältnis in der Therapie etabliert.
Empfehlung für die Praxis
Die Indikation zur AE sollte interdisziplinär gestellt werden; diese kann sowohl als definitive Therapie als auch in Kombination mit chirurgischen Verfahren zum Einsatz kommen. Um das Outcome zu verbessern, sollten jegliche Verzögerungen zwischen Indikationsstellung und Start des Eingriffs verhindert werden.