Erschienen in:
01.05.2009 | Leitthema
Antiangiogene Therapie bei Pterygiumrezidiven
verfasst von:
S. Leippi, F. Grehn, Prof. Dr. G. Geerling
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
|
Ausgabe 5/2009
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Einleitung
Das Pterygium ist als ein trianguläres, fibrovaskuläres, hyperplastisch proliferatives Degenerationsgewebe definiert. Obwohl die Pathogenese noch nicht eindeutig geklärt ist, gibt es Hinweise, dass VEGF eine entscheidende Rolle bei dessen Entwicklung spielt. Trotz unterschiedlicher chirurgischer Ansätze bleibt bis heute die z. T. hohe postoperative Rezidivneigung ein ungelöstes Problem. Bevacizumab ist ein humaner monoklonaler Antikörper gegen „vascular endothelial growth factor“ (VEGF), der in der Ophthalmologie als Off-Label Behandlung vitroretinaler Erkrankungen angewendet wird. Wir berichten über die Anwendung von Bevacizumab zur Prävention bei multipel rezidivierenden Pterygien.
Material und Methoden
An unserer Klinik wurden 5 Augen (4 Patienten), nach Exzision eines Pterygiumrezidivs adjuvant mit Bevacizumab-Augentropfen (25 mg/ml) 2- bis 8-mal täglich für 5 bis 24 Wochen behandelt. Der Median der Nachbeobachtungszeit lag bei 12 Monaten (minestens 3 Monate, maximal 14 Monate). Die Patienten wurden präoperativ sowie bei jedem Kontrolltermin mittels Spaltlampe untersucht.
Ergebnisse
Der Visus verbesserte sich bei 3 Augen um mindestens 1 Zeile. Ein Auge zeigte keine Rezidivzeichen und 2 Augen lediglich eine Bindehauthyperämie (Rezidivstadium 1). Bei 1 Auge zeigte sich bei der letzten Kontrolle fibroblastisches Bindehautgewebe (Rezidivstadium 2) und bei 1 Auge ein frühes Rezidiv mit Hornhautbeteiligung, einschließlich einer Hornhautstippung. Während der gesamten Beobachtungszeit wurden keine schweren dauerhaften Komplikationen beobachtet.
Diskussion
Angesichts des zuvor sehr hohen Rezidivdrucks in unserem Patientenkollektiv bewerten wir die beschriebenen ersten mittelfristigen Ergebnisse nach topischer Applikation von VEGF-Inhibitoren als eine vielversprechende nebenwirkungsarme Möglichkeit zur Verhinderung von Rezidiven.