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Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz 5/2018

19.03.2018 | Antibiotika | Leitthema

Die Rolle der Infektionsprävention bei der Eindämmung der Antibiotikaresistenzentwicklung

Jede vermiedene Infektion trägt zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes bei

verfasst von: Prof. Dr. Martin Mielke

Erschienen in: Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz | Ausgabe 5/2018

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Zusammenfassung

In der Humanmedizin stellen behandlungsbedürftige Infektionen die primäre Indikation für den Einsatz von Antiinfektiva dar. Die Prävention von Infektionen ist daher das Fundament für eine Reduktion des Antibiotikaeinsatzes. Eine vermiedene Infektion muss nicht behandelt werden. Für die Prävention einiger wichtiger ambulant erworbener Infektionen stehen Impfstoffe zur Verfügung. Weitere Infektionen können durch präventives Verhalten auf der Basis von Bildung und eigenverantwortlichem Handeln vermieden werden. Bei der Prävention nosokomialer Infektionen ist der Patient auf die Sorgfalt Dritter bei der Durchführung medizinischer Maßnahmen angewiesen. Elemente wirksamer Präventionsbündel für die Vermeidung nosokomialer Infektionen werden in den Empfehlungen der Kommission für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention dargelegt. Ihre konsequente Umsetzung ist ein wesentlicher Beitrag zur Patientensicherheit sowie zur Vermeidung der Weiterverbreitung von Erregern mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen. Nachgewiesenes und kosteneffektives Präventionspotenzial steckt in der konsequenten Durchführung der Händehygiene, einer sachgerechten perioperativen Antiseptik und der leitliniengerechten Anwendung von Antibiotika zur Prophylaxe perioperativer Wundinfektionen. Das Erreichen von Präventionszielen kann durch die Dokumentation sinkender oder niedriger Infektions- und Resistenzraten objektiviert werden.
Literatur
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Zurück zum Zitat Bekanntmachung des Robert Koch-Institutes (2013) Surveillance nosokomialer Infektionen sowie die Erfassung von Krankheitserregern mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen Fortschreibung der Liste der gemäß § 4 Abs. 2 Nr. 2 Buchstabe b in Verbindung mit § 23 Abs. 4 IfSG zu erfassenden nosokomialen Infektionen und Krankheitserreger mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz 56:580–583CrossRef Bekanntmachung des Robert Koch-Institutes (2013) Surveillance nosokomialer Infektionen sowie die Erfassung von Krankheitserregern mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen Fortschreibung der Liste der gemäß § 4 Abs. 2 Nr. 2 Buchstabe b in Verbindung mit § 23 Abs. 4 IfSG zu erfassenden nosokomialen Infektionen und Krankheitserreger mit speziellen Resistenzen und Multiresistenzen. Bundesgesundheitsbl Gesundheitsforsch Gesundheitsschutz 56:580–583CrossRef
Metadaten
Titel
Die Rolle der Infektionsprävention bei der Eindämmung der Antibiotikaresistenzentwicklung
Jede vermiedene Infektion trägt zur Reduktion des Antibiotikaeinsatzes bei
verfasst von
Prof. Dr. Martin Mielke
Publikationsdatum
19.03.2018
Verlag
Springer Berlin Heidelberg
Erschienen in
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz / Ausgabe 5/2018
Print ISSN: 1436-9990
Elektronische ISSN: 1437-1588
DOI
https://doi.org/10.1007/s00103-018-2720-4

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