Erschienen in:
01.05.2006 | Leitthema
Antirheumatische Therapie und Reproduktion
Einfluss auf Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
verfasst von:
Prof. Dr. M. Østensen
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
|
Ausgabe 3/2006
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Zusammenfassung
Antirheumatische Medikamente können bei männlichen und weiblichen Patienten einen negativen Einfluss auf die Fortpflanzung haben. Mögliche negative Effekte sind: Beeinträchtigung der Fertiltät, Fruchtschädigung während der Schwangerschaft und Nebenwirkungen beim gestillten Kind. Bei der Frau können nichtsteroidale Antiphlogistika (NSAR) und Cyclophosphamid die Fertilität beeinträchtigen. Beim Mann kann Infertilität bei der Behandlung mit Salazopyrin und Cyclophosphamid auftreten.
Vor dem Start einer Therapie mit Basistherapeutika sollte abgeklärt sein, ob ein Kinderwunsch besteht. Die Behandlung mit NSAR ist in einigen Abschnitten der Schwangerschaft möglich, ebenso können sie während der Stillzeit eingesetzt werden. Eine begrenzte Anzahl von Basistherapeutika sind mit einer Schwangerschaft vereinbar und werden vorgestellt. Medikamente wie Zytostatika und Leflunomid erfordern prophylaktisches Absetzen bereits vor einer geplanten Schwangerschaft. TNF α-Blocker müssen bei Eintritt einer Schwangerschaft abgesetzt werden. Bei Medikamenten, die toxisch für die Gonaden sind oder fruchtschädigend wirken können, muss während der Anwendung sicher verhütet werden. Die Anwendung von immunsuppressiven Medikamenten während der Stillzeit ist wegen unzureichender Datenlage sehr begrenzt.