Erschienen in:
24.06.2022 | Arterielle Hypertonie | Leitthema
Antihypertensive Therapie bei CKD-Stadium 5
Rolle von Reservemedikamenten
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 4/2022
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Zusammenfassung
Mehr als 50 % der Dialysepatienten sind hypertensiv. Probleme in der antihypertensiven Therapie bei terminaler Niereninsuffizienz stellen sich durch stark erhöhte Gefäßsteifigkeit und tonische Aktivierung des sympathischen Nervensystems. Zielblutdruckwerte liegen für jüngere Patienten unter 140/90 mm Hg vor und unter 130/80 mm Hg nach Hämodialyse (HD), bei älteren Patienten können höhere systolische Werte toleriert werden. Diastolische Werte unter 70 mm Hg sollten nicht angestrebt werden. Eine antihypertensive Therapie beeinflusst die Prognose bei hypertensiven Dialysepatienten günstig. ACE(„angiotensin-converting enzyme“)-Inhibitoren und Angiotensinrezeptorantagonisten sowie Kalziumantagonisten erscheinen vorteilhaft. Reservemedikamente wie direkte Vasodilatatoren und zentral wirksame Antisympathotonika bewirken zwar eine deutliche Blutdrucksenkung, beeinflussen aber die kardiovaskuläre Prognose nicht günstig. Wesentlich ist eine diätetische Kochsalzrestriktion. Eine adäquate Volumenkontrolle gelingt unter Verzicht auf zu hohe Ultrafiltrationsraten mit allmählicher Reduktion des Trockengewichts, ggf. häufigerer Dialysefrequenz und v. a. genügend langer HD.