Erschienen in:
17.09.2020 | Arterielle Hypertonie | Originalien
Asymmetrisches Dimethylarginin (ADMA) bei retinalen Venenverschlüssen – Ergebnisse aus der Gutenberg-RVO-Studie
verfasst von:
Ann K. Rosner, Ellen I. Closs, Alice Habermeier, Adrian Gericke, Harald Binder, Inge Scharrer, Norbert Pfeiffer, PD Dr. med. Katharina A. Ponto, FEBO
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 7/2021
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Zusammenfassung
Hintergrund
Asymmetrisches Dimethylarginin (ADMA) gilt als unabhängiger kardiovaskulärer Risikofaktor (cvRF) und stellt damit einen möglichen neuen Biomarker für retinale Venenverschlüsse (RVV) dar.
Methodik
Es wurden 92 Patienten sowie 92 gematchte Kontrollpersonen für die Gutenberg-RVO-Studie rekrutiert. Alle Patienten unterliefen eine standardisierte Untersuchung im Studienzentrum der populationsbasierten Gutenberg-Gesundheitsstudie (GHS) sowie ophthalmologische Untersuchungen und eine intensive Labordiagnostik. Bei Patienten ≤65 Jahren und deren Kontrollpersonen wurde im Rahmen einer Substudie zusätzlich ADMA mittels Hochleistungsflüssigkeitschromatographie (HPLC) bei Aufnahme und 4 bis 6 Wochen später bestimmt.
Ergebnisse
Von 44 Patienten mit RVV bestand bei 22 ein Zentralvenenverschluss (ZVV), bei 15 ein Venenast- (VAV) und bei 7 ein hemiretinaler Venenverschluss (Hemi-ZVV). Die ADMA-Spiegel lagen bei Patienten initial bei 0,383 ± 0,094 µM (Mittelwert ± Standardabweichung), im Verlauf bei 0,380 ± 0,093 µM (p = 0,514, initial vs. Verlaufsspiegel) und bei Kontrollen (n = 44) bei 0,360 ± 0,077 µM (p = 0,175, Kontrollen vs. RVV). Bei 22 (50 %) der Patienten und bei 11 (25 %) der Kontrollen zeichnete sich eine arterielle Hypertonie als wesentlicher Risikofaktor ab (OR: 2,77 95 %-CI:0,97–7,95; p = 0,058). ADMA-Werte oberhalb der 95. Perzentile (>0,530 µM) wurden nur bei 4 RVV-Patienten (9,1 %), nicht aber bei Kontrollen nachgewiesen (p = 0,041, RVV vs. Kontrollen).
Schlussfolgerung
Die Hypertonie stellt den wichtigsten Risikofaktor für RVV dar. Wegen der hohen Anzahl an Hypertonikern in der Kohorte konnte die Relevanz von ADMA als unabhängiger Risikofaktor weder nachgewiesen noch widerlegt werden.