Erschienen in:
24.08.2016 | Arterielle Hypertonie | Schwerpunkt: Interventionelle Therapien II
Interventionelle Hypertonietherapie
Update 2016
verfasst von:
Prof. Dr. J. Menne, R. Wachter
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 9/2016
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Zusammenfassung
Invasive Therapieverfahren zur Behandlung der therapieresistenten Hypertonie, genauer die renale Denervation und Barorezeptoraktivatortherapie, sind seit mehreren Jahren im Einsatz. Insbesondere die renale Denervation hat großes Interesse geweckt, da sie einfach durchführbar ist und die ersten Studien sehr vielversprechende Ergebnisse geliefert haben. Mittlerweile sind aber drei randomisierte, verblindete Studien veröffentlicht worden, die alle keinen signifikanten Vorteil einer renalen Denervation gegenüber einer Sham-Prozedur zeigten. Zusätzlich konnte in mehreren Studien nachgewiesen werden, dass eine Intensivierung der medikamentösen Therapie, insbesondere mit Spironolacton, mindestens vergleichbar ist. Die Barorezeptoraktivatortherapie am Karotissinusknoten ist tendenziell der renalen Denervation überlegen, jedoch ist das derzeit verwendete Sondensystem nicht optimal. Die ersten Ergebnisse nach Anlage eines arteriovenösen Shunts zwischen A. und V. iliaca sind vielversprechend, jedoch fehlen langfristige Sicherheitsdaten. Aktuell sollten alle invasiven Therapieverfahren nur im Rahmen von Studien oder sorgfältigen Registererhebungen angewendet werden.