Erschienen in:
28.02.2019 | Arthrosen | Leitthema
Gelenkersatz am Fingermittelgelenk
verfasst von:
Dr. Stephan Schindele
Erschienen in:
Die Orthopädie
|
Ausgabe 5/2019
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Zusammenfassung
Hintergrund
Zur Behandlung von im Rahmen einer Arthrose oder entzündlichen und posttraumatischen Destruktion zerstörter Fingermittelgelenke steht neben der Arthrodese der Kunstgelenksersatz zur Verfügung. Hiermit kann die Beweglichkeit erhalten werden, weshalb dieses Verfahren im Allgemeinen eine höhere Akzeptanz aufweist.
Fragestellung
Mit welchen klinischen und subjektiven Ergebnissen kann nach dem Kunstgelenksersatz an den Fingermittelgelenken gerechnet werden und wie hoch ist die zu erwartende Komplikationsrate bei den verschiedenen Gelenkstypen?
Material und Methoden
Vorgestellt werden die Erfahrungen im Kunstgelenksersatz mit diversen Implantaten im Verlauf der vergangenen Jahrzehnte und vielversprechende neue Entwicklungen der letzten 10 Jahre.
Ergebnisse
Goldstandard bleibt auch heute noch der Kunstgelenksersatz mit einem Silikonimplantat. Hier finden sich sehr gute Langzeitergebnisse und niedrige Revisionsraten. Aufgrund des weichen flexiblen Werkstoffes scheinen jedoch die seitliche Stabilität und präoperativ vorhandene Achsabweichungen problematisch. Ergebnisse erster Studien mit modularen Oberflächenersatzimplantaten scheinen erfolgsversprechend und können den Silikonplatzhalter möglicherweise langfristig ablösen. Hierfür müssen jedoch die Resultate und Komplikationsraten im Langzeitverlauf abgewartet werden.
Diskussion
Fingergelenksarthrosen können heute gut durch den Einsatz von bewegungserhaltenden Kunstgelenken behandelt werden. Die Komplikationsrate scheint hierbei zunehmend kleiner zu werden. Modulare Oberflächenprothesen der neuen Generation scheinen langfristig dem Silikonplatzhalter mindestens ebenbürtig.