Erschienen in:
16.11.2018 | Pleuramesotheliome | Hauptreferate: Hauptprogramm der DGP
Das Deutsche Mesotheliomregister
Aktuelle pathologische Diagnostik und Leistungen
verfasst von:
I. S. Feder, M. Jülich, A. Tannapfel, I. Tischoff
Erschienen in:
Die Pathologie
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Sonderheft 2/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Asbestassoziierte Erkrankungen der Lunge und der Pleura (Asbestose, Lungenkarzinom, Mesotheliom) werden in Deutschland als Berufserkrankung anerkannt und entschädigt. Die histopathologische Diagnosestellung des Mesothelioms ist mitunter schwierig, was zusätzliche immunhistochemische und molekularpathologische Methoden erfordert.
In der Lungenstaubanalyse wird die aktuelle Asbestbelastung der Lunge erfasst („biomonitoring“). Der Nachweis einer Asbestose Grad I gelingt nur in einer gezielten histologischen Untersuchung bei bis zu 400-facher Vergrößerung, zusätzlichen Eisenfärbung und Unterstützung durch eine ergänzende Lungenstaubanalyse.
Ziel
Es wird die aktuelle pathologische Diagnostik im Zusammenhang mit Mesotheliomen und Lungenstaubanalysen dargestellt.
Material und Methode
Im Deutschen Mesotheliomregister routinemäßig erfasste Daten werden ausgewertet.
Ergebnisse
Im Gegensatz zu reaktiven Mesothelzellhyperplasien weisen maligne Mesotheliome in bis zu 66 % der Fälle einen nukleären BAP1-Expressionsverlust auf. Zur Unterscheidung reaktiver Mesothelveränderungen kann eine p16-FISH-Testung hilfreich sein. Der BAP1-Expressionsverlust und die p16-Deletion sind voneinander unabhängige Marker.
Der Datensatz des Deutschen Mesotheliomregisters von Patienten mit wiederholter Gewebeprobenentnahme belegt die Nachweisbarkeit der Asbestfasern in derselben Menge auch noch nach 40 Jahren. Die Asbestbelastung der Lunge ist über diesen langen Zeitraum stabil geblieben. In der elektronenmikroskopischen Analyse wurde überwiegend Weißasbest gefunden.
Schlussfolgerungen
Die bekannten und industriell geschätzten Eigenschaften des Asbests (altgriechisch ἄσβεστος asbestos „unvergänglich“) als biopersistent wurden experimentell auch für die menschlichen Lungen bestätigt.