Erschienen in:
01.07.2006 | Originalien
Augeninnendruck und Hornhautdicke
Ein Vergleich zwischen Non-Contact-Tonometrie und Applanationstonometrie
verfasst von:
N. Domke, A. Hager, W. Wiegand
Erschienen in:
Die Ophthalmologie
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Ausgabe 7/2006
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Zusammenfassung
Hintergrund
Die Dicke und die Verformbarkeit der Hornhaut scheinen einen erheblichen Einfluss auf die Augeninnendruckmessung auszuüben. Da der Non-Contact-Tonometrie und der Applanationstonometrie nach Goldmann eine sehr unterschiedliche Verformung der Hornhaut zugrunde liegt, sollen beide Messmethoden in Abhängigkeit von der Hornhautdicke an demselben Patientenkollektiv verglichen werden.
Methode
Bei 106 Augen von 55 Patienten (18 männlich, 37 weiblich) im Alter von 17–89 Jahren (MW 63,3 Jahre) mit bekanntem Glaukom und zentralen Hornhautdicken zwischen 409 und 644 µm (Orbscan-II-Pachymetrie) wurde der Augeninnendruck zunächst mit dem Non-Contact-Tonometer (Reichert AT 550) und nach jeweils etwa 30 min applanatorisch (Applanationstonometer nach Goldmann) gemessen.
Ergebnisse
Sowohl bei der Non-Contact- als auch bei der Applanationstonometrie zeigte sich eine positive Korrelation zwischen den gemessenen Tensiowerten und der Hornhautdicke. Die Steigung der Regressionsgeraden betrug 0,33 mmHg pro 10 µm Hornhautdicke bei der Non-Contact-Tonometrie und 0,17 mmHg pro 10 µm Hornhautdicke bei der applanatorischen Messung.
Schlussfolgerungen
Unabhängig von großen Differenzen zwischen Non-Contact- und Applanationstonometrie bei den Einzelmessungen am jeweiligen Auge zeigt die Non-Contact-Tonometrie bei dickeren Hornhäuten signifikant höhere Werte als die Applanationstonometrie, während bei sehr dünnen Hornhäuten eine bessere Übereinstimmung zwischen beiden Messmethoden besteht. Dies spricht für eine mit der zentralen Dicke ansteigende Rigidität der Hornhaut.