Erschienen in:
02.03.2018 | Kopf-Hals-Tumoren | Leitthema
B-Zellen in der Kopf-Hals-Onkologie
verfasst von:
Prof. Dr. P. J. Schuler, C. Brunner, T. K. Hoffmann
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Da die Immuntherapie bei der Behandlung des Kopf-Hals-Karzinoms einen immer größeren Stellenwert einnimmt, ist ein grundlegendes Verständnis der immunologischen Zusammenhänge im Tumormikromilieu wichtig. Hierbei ist die Bedeutung der tumorinfiltrierenden B‑Zellen (TIL-B) bisher weitgehend vernachlässigt worden. In der aktuellen Literatur wird allerdings ein wesentlicher Einfluss der B‑Zellen auf das Tumorwachstum beschrieben, sodass diese Zellgruppe nun auch als therapeutische Zielstruktur wahrgenommen wird. Regulatorische B‑Zellen (Breg) stellen eine Subgruppe der B‑Zellen mit immunsuppressiven Eigenschaften dar. Neben der Sekretion von Interleukin(IL)-10 werden Breg u. a. durch die Fähigkeit zur Adenosinproduktion definiert. Adenosin ist als immunsuppressiver Botenstoff im Tumormikromilieu bekannt, dessen Wirkung durch immuntherapeutische Ansätze unterbunden werden kann. Das Verständnis der tumorimmunologischen Zusammenhänge inklusive der verschiedenen B‑Zell-Funktionen kann helfen, die verschiedenen therapeutischen Ansätze, wie Chirurgie und Radiochemotherapie, mit der Immuntherapie effektiver zu kombinieren. Im vorliegenden Artikel werden die bisherigen Erkenntnisse über B‑Zellen und Adenosin im Kopf-Hals-Karzinom dargestellt.