Erschienen in:
21.09.2016 | Basalzellkarzinom | Leitthema
Was gibt es Neues zum Basalzellkarzinom?
Erschienen in:
Die Dermatologie
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Ausgabe 11/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Das Basalzellkarzinom (BZK) ist der häufigste Hautkrebs des Menschen. Obwohl lymphogene und hämatogene Metastasierung nur selten beobachtet werden, kann es durch sein lokal aggressives Wachstum funktionelle und kosmetische Beschwerden verursachen.
Fragestellung
Es wird aktuellen Entwicklungen in Diagnostik, Therapie und Prävention des BZK nachgegangen.
Material und Methode
Die aktuelle Literatur inklusive der Empfehlungen deutschsprachiger Leitlinien wird zusammengefasst und die wichtigsten Neuerungen werden in einem Übersichtsbeitrag dargestellt.
Ergebnisse
In der Diagnostik ergeben sich v. a. durch den Einsatz nicht-invasiver Untersuchungstechniken wie der optischen Kohärenztomographie oder konfokalen Laserscanmikroskopie neue Möglichkeiten. Die operative Entfernung mittels mikroskopisch kontrollierter Chirurgie bleibt der therapeutische Goldstandard von Tumoren im Kopf- und Gesichtsbereich. Bei Inoperabilität bietet die Bestrahlung mit schnellen Elektronen oder Röntgenstrahlen eine gute Alternative. Imiquimod, 5‑Fluorouracil oder photodynamische Therapie sollten BZKs vom oberflächlichen Typ vorbehalten sein. Topische Inhibitoren des Sonic-Hedgehog-(SHH)-Signalwegs sind aktuell in der frühen klinischen Entwicklung. Hingegen sind mit Vismodegib und Sonidegib zwei Inhibitoren zur Systemtherapie des lokal fortgeschrittenen oder metastasierten BZK mit sehr guten Ansprechraten zugelassen. Allerdings werden sie häufig von Nebenwirkungen wie Muskelkrämpfen, Geschmacksstörungen und Gewichtsverlust begleitet. In einer australischen Phase-III-Studie reduzierte orales Nikotinamid (Vitamin B3) das Auftreten von neuen BZKs um 20 % bei Hautkrebs-vorbelasteten Patienten.
Schlussfolgerung
Durch zielgerichtete Therapie gegen den SHH-Signalweg hat sich die Prognose des fortgeschrittenen BZK deutlich verbessert, allerdings mit der Folge von nicht unbeträchtlichen Nebenwirkungen.