Erschienen in:
16.12.2019 | Beinulkus | Leitthema
Innovationen der medizinischen Kompressionstherapie
verfasst von:
Dr. H. Riebe, W. Konschake, T. Westphal, M. Jünger
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 1/2020
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Für die Therapie phlebologischer und lymphologischer Krankheitsbilder sowie konstitutioneller Ödemerkrankungen ist eine Auseinandersetzung mit innovativen Konzepten der medizinischen Kompressionstherapie essenziell. Es wird empfohlen, medizinische Kompressionsstrümpfe symptomorientiert immer mit der niedrigsten wirksamen Kompressionsklasse zu verordnen, um die Tolerierbarkeit einer Kompressionstherapie zu optimieren. Ebenso kann ein medizinischer Kompressionsstrumpf mit integrierter Pflegeformel, aber auch die Anwendung einer zusätzlichen Hautpflege die Lebensqualität sowie Compliance bei Patient*Innen mit chronischer venöser Insuffizienz bessern. Eine Optimierung der Ulkustherapie kann durch die Anwendung von Zweikomponenten-Kompressionsstrumpfsystemen gelingen. Diese bestehen aus einem Unterstrumpf und einem festen äußeren Kompressionsstrumpf, verbessern die venöse und kapilläre Hämodynamik bei gutem Tragekomfort und führen zur Abheilung von venösen Ulzerationen. Mehrkomponentenverbände und Kurzzugverbände haben sich in der Entstauungsphase eines Ödems bewährt. Mehrkomponentenverbände sorgen über mindestens 5 Tage für einen dauerhaften Anpressdruck und bieten sich für die ambulante Behandlung mit selteneren Verbandwechseln an. Zur Kompression bei Patient*Innen mit arteriell-venösem Ulcus cruris (ABI [Knöchel-Arm-Index] >0,5) können speziell entwickelte Lite-Versionen der Mehrkomponentenverbände sicher eingesetzt werden.