Erschienen in:
01.10.2010 | Originalien und Übersichten
Bericht zur Meldung nach § 21 TFG für die Jahre 2008 und 2009
verfasst von:
O. Henseler, M. Heiden, B. Haschberger, J. Hesse, R. Seitz
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 10/2010
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Zusammenfassung
Dieser Bericht enthält die nach § 21 Transfusionsgesetz erhobenen Daten der Jahre 2008 und 2009 sowie Auswertungen zur Versorgungssituation im Verlauf der letzten zehn Jahre. Die Blutspendedienste meldeten im Jahr 2009 insgesamt 7,5 Millionen Spenden – die größte Zahl seit dem Jahr 2000. Damit einhergehend wurden auch mehr Erythrozyten- und Thrombozytenkonzentrate (EK, TK) hergestellt; jeweils über 4,7 Millionen EK und mehr als 500.000 TK standen 2008 und 2009 zur Verfügung. Die Zahl der therapeutischen Einzelplasmen ist wieder gesunken auf 1,1 Millionen Einheiten im Jahr 2009. Die Verfallsrate von EK bei den Anwendern liegt nach wie vor zwischen 3% und 4%, bei den Herstellern ist sie leicht gesunken auf 1,4%. Dagegen stieg die Verfallsrate bei den TK, besonders auffällig bei den Herstellern von Pool-TK im Jahr 2009. Einem Verfallsanteil von 5,2% der Apherese-TK standen 17,5% verfallene Pool-TK gegenüber. Bei den Anwendern verfielen weitgehend unverändert zwischen 5% und 6% der TK. Auf Basis der erhobenen Daten kann die Versorgung mit Blutkomponenten zur Transfusion als gesichert angesehen werden. Fast 2,9 Millionen Liter Plasma zur Fraktionierung wurden 2009 in Deutschland gesammelt. Laut den Meldungen der pharmazeutischen Industrie verblieben davon rund 2,6 Millionen Liter auf dem deutschen Markt, wovon lediglich 56% hierzulande verarbeitet wurden. Über den Verbleib der restlichen Menge kann keine Aussage getroffen werden. Viele Plasmaderivate werden trotz der großen Menge zur Verfügung stehenden Plasmas nicht in Deutschland hergestellt. Die Versorgung mit diesen Produkten ist jedoch durch Importe gewährleistet. Insgesamt 16.409 autologe und 9435 allogene Blutstammzellpräparate wurden 2009 hergestellt, davon wurden 3382 allogene Präparate exportiert. Transplantiert wurden 3181 autologe und 2374 allogene Präparate; 187 davon kamen aus dem Ausland. Die große Zahl exportierter Stammzellen und die wenigen importierten Präparate lassen auch bei diesem Produkt keine gravierenden Versorgungsengpässe erwarten.