Erschienen in:
10.09.2019 | Berufsdermatosen | Leitthema
Wichtigste Kontaktallergene beim Handekzem
verfasst von:
Prof. Dr. V. Mahler, H. Dickel
Erschienen in:
Die Dermatologie
|
Ausgabe 10/2019
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Kopf und Hände sind die beiden häufigsten Manifestationsorte von allergischen Kontaktekzemen. Bei Handekzemen ist der Kontakt zu einem Kontaktallergen eine häufige (Mit‑)Ursache für die Ekzemauslösung und -unterhaltung. Bei allen länger als 3 Monate bestehenden Handekzemen ist daher eine allergologische Abklärung mittels Epikutantestung empfohlen. Bei Patienten mit allergischem Kontaktekzem der Hände wurden in einer multizentrischen europäischen Untersuchung als häufigste Kontaktallergene der Standardreihe Nickel, (Chlor‑)Methylisothiazolinon (MCI/MI), Duftstoff-Mix I, Kobalt, Thiuram-Mix, Perubalsam, Chrom und Duftstoff-Mix II beschrieben. Im Informationsverbund Dermatologischer Kliniken (IVDK) wurden in den Jahren 2014 bis 2018 insgesamt 56.170 Patienten epikutan getestet; 16.807 dieser Patienten (29,9 %) hatten ein Handekzem, davon hatten 7725 (46,0 %) eine Berufsdermatose (BD), 6820 (40,6 %) keine BD. Bei den übrigen Patienten war dies unbekannt. Die TOP-30-Allergenhitlisten von Handekzempatienten ohne und mit BD beinhalten 22 gemeinsame Kontaktallergene, jedoch mit verschiedener Reaktionshäufigkeit. Bei Handekzempatienten ohne BD gehören dieser zusätzlich folgende Kontaktallergene an: Octylgallat, Sorbinsäure und tert-Butylhydrochinon, Propylenglycol, Quecksilber(II)-amidchlorid, Tolubalsam, Jasmin absolut und Sandelholzöl. Bei Handekzempatienten mit BD sind dies stattdessen: Tetramethylthiurammonosulfid, Tetramethylthiuramdisulfid, 1,3-Diphenylguanidin, p‑Phenylendiamin und p‑Toluylendiamin, Iodpropinylbutylcarbamat, Glutaraldehyd und Monoethanolamin. Bei arbeitsbedingtem Kontaktekzem der Hände ist eine frühzeitige Einbindung des zuständigen Unfallversicherungsträgers durch Einleitung des Hautarztverfahrens erforderlich, um gemeinsam auf eine Allergenkarenz durch Ersatzstoffprüfung und Optimierung der persönlichen Schutzausrüstung hinzuwirken.