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Erschienen in: Allergo Journal 6/2014

27.09.2014 | Allergologie aktuell

Besseres Anaphylaxie-Management dank molekularer Diagnostik

verfasst von: Martina Freyer

Erschienen in: Allergo Journal | Ausgabe 6/2014

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Auszug

Für Patienten mit Anaphylaxien ist es lebensnotwendig, gefährliche Allergene genau zu kennen. Prof. Dr. Ludger Klimek, Leiter des Allergiezentrum Wiesbaden, erläuterte, wie molekulare Allergendiagnostik helfen kann, das Risiko für anaphylaktische Reaktionen besser einschätzen zu können. In der molekularen Diagnostik werden nicht nur die Allergenquellen identifiziert, sondern die für die Sensibilisierung relevanten Allergenkomponenten — also einzelne Proteinmoleküle dieser Quelle. Als besonders gute Marker für ein erhöhtes Anaphylaxierisiko haben sich hitzestabile Speicherproteine erwiesen, die auch beim Kochen von Nahrungsmitteln oder im Verdauungssystem nicht zerstört werden. Man kann z. B. mit einer Messung von IgE gegen das Speicherprotein Ara h 2 aus Erdnüssen eine Erdnussallergie und ein Anaphylaxierisiko spezifischer vorhersagen als mit einem Pricktest oder einem IgE-Test mit Gesamtextrakt aus Erdnüssen. Somit können dann auch bessere Vorbeugemaßnahmen eingeleitet werden. Auch das Konsensuspapier der World Allergy Organization zur molekularen Allergiediagnostik [Canonica GW et al. World Allergy Organ J 2013;6:17] differenziert zwischen Hochrisikoallergenen (Speicherproteine, nsLipid-Transfer-Proteine) und Allergenen mit niedrigerem Risiko. Klimek beschrieb anschaulich, wie molekulare Diagnostik Patienten besser schützen und das Management von Anaphylaxien verbessern kann: Nach anaphylaktischen Reaktionen durch Insektenstiche z. B. können Patienten oft nicht genau sagen, welches Insekt der Auslöser war. Etwa 40 % der Patienten mit Allergien gegen Insektengifte reagieren im Pricktest auf Extrakte aus Bienen- und Wespengift. Mit molekularer Diagnostik kann man spezifische Reaktionen auf einzelne Allergene untersuchen und eine individualisierte SIT einleiten. Ohne molekulare Diagnostik müsste man eine SIT mit allen Insektengiften einleiten. …
Literatur
Zurück zum Zitat Vortrag „How can Molecular Diagnosis improve management of Anaphylaxis“ J. Huss-Marp Vortrag „How can Molecular Diagnosis improve management of Anaphylaxis“ J. Huss-Marp
Metadaten
Titel
Besseres Anaphylaxie-Management dank molekularer Diagnostik
verfasst von
Martina Freyer
Publikationsdatum
27.09.2014
Verlag
Urban & Vogel
Erschienen in
Allergo Journal / Ausgabe 6/2014
Print ISSN: 0941-8849
Elektronische ISSN: 2195-6405
DOI
https://doi.org/10.1007/s15007-014-0657-y

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