Erschienen in:
01.12.2010 | Leitthema
Beurteilung des Ossifikationsstadiums der medialen Klavikulaepiphysenfuge
Vergleich von Projektionsradiographie, Computertomographie und Magnetresonanztomographie
verfasst von:
V. Vieth, M. Kellinghaus, R. Schulz, H. Pfeiffer, PD Dr. A. Schmeling
Erschienen in:
Rechtsmedizin
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Ausgabe 6/2010
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Zusammenfassung
Die radiologische Untersuchung des Ossifikationsstatus der medialen Klavikulaepiphysenfuge ermöglicht im Rahmen der Alterschätzung bei Lebenden im Strafverfahren, eine Aussage zur Vollendung des 21. Lebensjahres zu treffen. In der vorgestellten Studie untersuchten die Autoren prospektiv 8 aus dem Sektionsgut stammende Präparate der Sternoklavikularregion von Individuen der Altersgruppe 15 bis 17 Jahre vergleichend mit der Projektionsradiographie, der Dünnschicht-Computertomographie (CT) und der Magnetresonanztomographie (MRT). Bei 6 von 15 untersuchten Sternoklavikulargelenken stimmte das Ossifikationsstadium der medialen Klavikulaepiphysenfuge in allen 3 angewandten Bildgebungsmodalitäten überein. In den übrigen 9 Fällen wurde der Ossifikationsstatus in jeweils einem der 3 Bildgebungsverfahren ein Stadium höher oder niedriger als in den anderen beiden Modalitäten eingestuft. Auf der Grundlage konventioneller Röntgenbilder wurde in 5 Fällen (gegenüber CT) bzw. in 7 Fällen (gegenüber MRT) ein höheres Verknöcherungsstadium als in den Schichtbildverfahren festgestellt. In 2 Fällen ergab das konventionelle Röntgen ein niedrigeres Stadium als die durch die CT und MRT bestimmten Stadien. In 2 Fällen zeigte das MRT ein niedrigeres als das mithilfe der CT ermittelte Ossifikationsstadium. In der Alterschätzungspraxis sind modalitätenspezifische Referenzstudien für eine adäquate Bewertung des Ossifikationsstatus der medialen Klavikulaepiphyse zu verwenden.