Erschienen in:
01.07.2020 | Biomarker | Leitthema
Prognostische und prädiktive Methylierungsbiomarker für HNSCC
Epigenomische Diagnostika für Plattenepithelkarzinome des Kopf- und Halsbereichs (HNSCC)
verfasst von:
A. Franzen, F. Bootz, PD Dr. rer. nat. D. Dietrich
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 12/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Prognostische und prädiktive Biomarker sind für eine personalisierte Therapiesteuerung beim Plattenepithelkarzinom des Kopf- und Halsbereichs (HNSCC) von klinischem Interesse.
Fragestellung
Die DNA-Methylierung als epigenetischer Mechanismus der Genregulation könnte eine Quelle geeigneter prognostischer und prädiktiver Biomarker sein.
Material und Methoden
PubMed-Literaturrecherche und eigene Arbeiten.
Ergebnisse
Methylierung von Genen, wie PITX2, ist ein starker, Human Papillomvirus(HPV)-unabhängiger prognostischer Biomarker. Die Methylierung von im Plasma zirkulierender zellfreier DNA von SHOX2 und SEPT9 korreliert mit dem Tumorstadium und der Prognose. Die Methylierung verschiedener Immuncheckpoints, beispielsweise von PD‑1, PD-L1 und CTLA4, ist ebenfalls prognostisch und mit der Genexpression korreliert.
Schlussfolgerungen
Die DNA-Methylierung ist eine Quelle leistungsstarker prognostischer Plasma- und Gewebe-Biomarker, jedoch muss vor einem klinischen Einsatz noch in Studien gezeigt werden, dass eine anhand von Biomarkern gesteuerte Therapiewahl zu einem verbesserten Überleben oder einer Reduzierung der Nebenwirkungen führt. Eine Eignung der DNA-Methylierung als prädiktiver Biomarker für eine zielgerichtete medikamentöse Tumortherapie erscheint vielversprechend, ist jedoch noch nicht ausreichend belegt.