Erschienen in:
21.03.2022 | Burn-out | Schwerpunkt: Beschleunigung und Entschleunigung - Übersichten
Burn-out und Belastungserleben
Konzepte, Befunde und Perspektiven unter Berücksichtigung der Generationenfrage
verfasst von:
Prof. Dr. phil. Dr. med. Andreas Hillert
Erschienen in:
Die Psychotherapie
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Ausgabe 5/2022
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Zusammenfassung
Ein historischer Abriss zeigt, dass Arbeit und Erschöpfung unterschiedlich konnotiert wurden. Anhaltend erschöpft zu sein, musste man sich (immer) leisten können. Erhebungen zu Belastungs- und Burn-out-Erleben in unterschiedlichen Berufs‑, Sozial- und Altersgruppen belegen, dass Burn-out keine mithilfe von Expertenkriterien definierbare Erkrankung, sondern ein prägnantes subjektives Störungsmodell ist. Ab den 1970er-Jahren war Burn-out für ihre Belastungsgrenzen nichtspürende Angehörige der Baby-Boomer-Generation eine Möglichkeit, ebendiese zu kommunizieren. Heute, abhängig von Alter und Bezugsgruppe, kann Burn-out-Erleben allgemein Frust- und Orientierungslosigkeit, Einsamkeit, Gratifikationskrisen etc. spiegeln und hat zudem Einfluss darauf, wie intensiv z. B. depressive Symptome wahrgenommen werden.