Erschienen in:
01.07.2003 | Schwerpunkt: Pathologie der endokrinen Organe, Teil 2—Originalarbeit
CGH-Befunde bei neuroendokrinen Tumoren der Lunge
verfasst von:
Dr. G. Johnen, M. Krismann, M. Jaworska, K.-M. Müller
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 4/2003
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Zusammenfassung
Die WHO-Klassifikation der Lungentumoren von 1999 verlangt bei den neuroendokrinen (NE-) Tumoren eine differenzierte Subtypisierung allein basierend auf lichtmikroskopischen Befunden. Typische und atypische Karzinoidtumoren werden von großzelligen und kleinzelligen neuroendokrinen Karzinomen unterschieden. Zur Klärung der zytogenetischen Verwandtschaft haben wir 50 Proben dieser Tumoren mittels komparativer genomischer Hybridisierung (CGH) untersucht. Mit durchschnittlich nur 1,8 chromosomalen Defekten pro Fall zeigten die 23 typischen Karzinoidtumoren deutlich weniger Imbalancen als die 17 großzelligen (13,3/Fall) oder die 10 kleinzelligen NE-Karzinome (17/Fall). Auch die Zahl der Amplicons nahm in dieser Reihenfolge zu. Typische Karzinoidtumoren wiesen nur auf den Chromosomen 11 und 13 nennenswerte Defekte auf. Interessant sind die Verluste auf Chromosomenarm 11q, die mit rund 30% in allen 3 Tumorentitäten als einzige Defekthäufigkeit gleich blieben. Insgesamt untermauern die CGH-Ergebnisse die Klassifizierung der typischen Karzinoidtumoren als eigene Entität in deutlicher Abgrenzung zu den NE-Karzinomen.