Erschienen in:
01.04.2005 | Kasuistik
Choristom des Taschenbandes
verfasst von:
Prof. Dr. med. H.-G. Kempf, S. Störkel
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 4/2005
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Zusammenfassung
Ein 80-jähriger Patient stellte sich mit zunehmender Heiserkeit und Verschleimung vor. Lupenlaryngoskopisch zeigte sich eine deutliche Auftreibung des linken Taschenbandes mit Rötung ohne Epitheldefekt. Die Stroboskopie erbrachte eine unauffällige Stimmlippenfunktion bei geringer Glottisschlussinsuffizienz. Im MRT konnte die Gewebsformation ebenfalls dargestellt werden. Im Rahmen einer Panendoskopie wurde der Taschenbandbefund mikrochirurgisch abgetragen. Makroskopisch zeigte sich eine lipomatöse Struktur. Pathohistologisch wurde das Gewebe als Choristom im Sinne einer Drüsenheterotopie im Fett-/Bindegewebe des Taschenbandes eingestuft. Postoperativ ergaben sich keine Auffälligkeiten. Die Abklärung unklarer Larnyxbefunde sollte immer mikrolaryngoskopisch mit entsprechender Gewebegewinnung erfolgen. Der Befund einer benignen Gewebsheterotopie, die im vorliegenden Fall als Choristom eingestuft wurde, soll diese Empfehlung unterstützen und die Differenzialdiagnose seltener Larynxtumoren erweitern.