Erschienen in:
01.12.2014 | CME Zertifizierte Fortbildung
Chronische Pankreatitis
Operationsindikation und -verfahren
verfasst von:
Prof. Dr. M. Niedergethmann, O. Nephuth, T. Hasenberg
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 12/2014
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Zusammenfassung
Die Folgen der chronischen Pankreatitis sind therapierefraktäre Schmerzen, Gangobstruktionen, Duodenalstenose oder Gefäßkompressionen. Die chirurgische Therapie kann diese Folgen effektiv behandeln. Endoskopische Therapieansätze sind prinzipiell möglich, bieten aber keine langfristigen Erfolgsaussichten. Die Auswahl des Operationsverfahrens orientiert sich an den morphologischen Veränderungen. Bei fast 90 % der Patienten liegt ein entzündlich vergrößerter Pankreaskopf vor. Hier wird die duodenumerhaltende Pankreaskopfresektion (DEPKR) nach Beger, Frey oder die Berner Modifikation bevorzugt. Die Verfahren sind hinsichtlich der postoperativen Ergebnisse nahezu gleichwertig. Die Kausch-Whipple-Operation ist bei Verdacht auf ein Malignom indiziert. In der Behandlung des entzündlichen Kopftumors hat die DEPKR nach aktueller Datenlage kurz- und mittelfristig Vorteile gegenüber der Kausch-Whipple-Operation. Drainageverfahren kommen bei Pseudozysten oder bei der seltenen Konstellation einer reinen Gangobstruktion zum Einsatz. In der Auswahl des geeigneten Verfahrens ist die interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Gastroenterologen und Chirurgen wichtig.