Erschienen in:
22.04.2020 | Cluster-Kopfschmerz | Leserbriefe
Schmerzärzte dürfen nicht wegsehen: Was passiert bei Ausfall eines Medizinprodukteherstellers?
verfasst von:
Prof. Dr. med. Arne May, Stefan Evers
Erschienen in:
Der Schmerz
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Ausgabe 3/2020
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Auszug
Im Dezember 2019 wurde eine placebokontrollierte Studie zur Stimulation des Ganglion sphenopalatinum (SPG) bei chronischem Clusterkopfschmerz veröffentlicht [
1]. Diese in den USA durchgeführte Studie bestätigt frühere Sham-kontrollierte Studien mit demselben Stimulationsgerät [
2] und mehrere Langzeitbeobachtungen in Europa [
3], nämlich dass die Stimulation des SPG eine effektive Methode sowohl in der akuten als auch in der prophylaktischen Behandlung von Patienten mit Clusterkopfschmerz sein kann. Basierend auf persönlichen Nachbeobachtungen von etwa 50 in Deutschland operierten Patienten innerhalb der Zulassungsstudien und auch in den folgenden Jahren als zugelassene Therapieoption („CE marking“ in der EU) kann man zusammenfassend sagen, dass es sich bei der SPG-Stimulation um eine effektive und nebenwirkungsarme Therapie für die Behandlung des chronischen Clusterkopfschmerzes handelt. Dies vor allem, wenn man bedenkt, dass die meisten Patienten mit Clusterkopfschmerz vorher erfolglos diverse Medikamente lege artis versucht hatten und als medikamentös unbehandelbar galten. Es konnte auch gezeigt werden, dass die SPG-Stimulation kosteneffektiv ist [
4,
5] und bedeutende Verbesserungen der Lebensqualität bei Patienten mit chronischen Clusterkopfschmerzen erzielt [
5]. All diese Effekte haben in den meisten nationalen Leitlinien einschließlich der deutschen [
6], der europäischen [
7] und der US-amerikanischen Leitlinie [
8] zu einer Empfehlung dieser Therapie beim therapierefraktären Clusterkopfschmerz geführt. …