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Erschienen in: HNO 8/2021

23.02.2021 | SARS-CoV-2 | Übersichten Zur Zeit gratis

Das erste Jahr der Pandemie mit SARS-CoV-2 – Auswirkungen auf die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde

verfasst von: PD Dr. M. Herzog, A. G. Beule, J.-C. Lüers, O. Guntinas-Lichius, D. Grafmans, T. Deitmer

Erschienen in: HNO | Ausgabe 8/2021

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Zusammenfassung

Hintergrund

Das erste Jahr der Pandemie mit dem Erreger SARS-CoV‑2 („severe acute respiratory syndrome coronavirus 2“) hat unser Gesundheitssystem bereits stark verändert und wird dies auch weiterhin tun. Durch die erhöhte Virusexposition in der Schleimhaut der oberen Luftwege scheinen HNO-ÄrztInnen besonders gefährdet zu sein, sich zu infizieren. Die vorliegende Übersichtsarbeit soll die Auswirkungen auf die HNO-Heilkunde darstellen und eine Einschätzung des Infektionsrisikos für HNO-ÄrztInnen geben.

Methoden

Es erfolgte eine Recherche in den Datenbanken PubMed, medRxiv und bioRxiv sowie im Deutschen Ärzteblatt und auf den Websites des Robert Koch-Instituts und der Johns Hopkins University nach den einschlägigen deutschen und englischen Fachtermini im Bereich HNO, SARS-CoV‑2, Risiko und Infektion.

Ergebnisse

Schutzempfehlungen für HNO-Ärzte beinhalten neben den allgemeinen Hygieneregeln das konsequente Tragen von höherwertigen Masken (FFP2/3) in der Routinetätigkeit. Bei Kontakt zu Patienten mit COVID-19 („coronavirus disease 2019“) wird empfohlen, diese Schutzausrüstung um Augenschutz, Kittel, Handschuhe und Haube zu erweitern. Es liegen Empfehlungen internationaler HNO-Fachgesellschaften für bestimmte HNO-ärztliche Tätigkeiten vor (z. B. Tracheotomie, NNH-Chirurgie), wobei neben dem Schutz des Op.-Teams die Reduktion der Aerosolausbreitung essenziell ist. Eine Testung des medizinischen Personals und der Patienten auf SARS-CoV‑2 kann helfen, das Infektionsrisiko zu verringern. Durch eine Impfung würde eine zusätzliche Sicherheit für HNO-Ärzte, die einer erhöhten Aerosolexposition ausgesetzt sind, entstehen. Nach vorliegenden Daten scheinen HNO-ÄrztInnen hinsichtlich eines Infektionsrisikos zu den besonders stark gefährdeten Berufsgruppen zu gehören.

Schlussfolgerung

Der konsequente Eigenschutz, häufige Testungen von Patienten und Therapeuten und die in Aussicht gestellte Impfung gegen SARS-CoV‑2 können einen adäquaten Schutz für besonders exponierte Berufsgruppen bieten.
Literatur
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Metadaten
Titel
Das erste Jahr der Pandemie mit SARS-CoV-2 – Auswirkungen auf die Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde
verfasst von
PD Dr. M. Herzog
A. G. Beule
J.-C. Lüers
O. Guntinas-Lichius
D. Grafmans
T. Deitmer
Publikationsdatum
23.02.2021
Verlag
Springer Medizin
Schlagwörter
SARS-CoV-2
COVID-19
Erschienen in
HNO / Ausgabe 8/2021
Print ISSN: 0017-6192
Elektronische ISSN: 1433-0458
DOI
https://doi.org/10.1007/s00106-021-01015-2

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