Erschienen in:
01.04.2020 | Cumarine | Kasuistiken
Verzögert auftretendes Oberarmkompartmentsyndrom nach Schneeschaufeln unter oraler Antikoagulation
verfasst von:
Dr. Alexander Gutwerk, Michael Müller, Angelos Karlas, Dominik Pförringer, Karl-Georg Kanz, Peter Biberthaler, Karl Friedrich Braun
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 7/2020
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Zusammenfassung
Im Folgenden wird der Fall eines 81-jährigen Patienten mit verzögert auftretendem Oberarmkompartmentsyndrom nach Schneeschaufeln unter Einnahme oraler Antikoagulation bei arterieller Kleingefäßblutung präsentiert. Die Diagnosestellung erfolgte 48 h nach Erstsymptomatik in der chirurgischen Notaufnahme des Klinikums rechts der Isar (München) bei bereits deutlichen neurologischen Ausfällen. Nach Bildgebung mittels computertomographischer Angiographie (CTA) erfolgten die notfallmäßige Dermatofasziotomie und Gefäßligatur über einen medialen Zugang. Kompartmentsyndrome sind Folge eines pathologisch erhöhten Gewebedrucks mit in der Regel raschem klinischem Verlauf. Eine verzögerte Diagnosestellung kann daher zu irreversiblen Gewebe- und Nervenschädigungen bis hin zum Verlust der Extremität führen. Kompartmentsyndrome sind v. a. an der unteren Extremität häufig, während solche an der oberen Extremität eine Seltenheit darstellen. Basierend auf diesem Fallbericht sollen das Bewusstsein für ein schleichend auftretendes und basierend auf repetitiven Mikrotraumata (hier Schneeschaufeln) mit begleitender Antikoagulation entstandenes Kompartmentsyndrom des Oberarms bei arterieller Kleingefäßblutung geschärft werden sowie die notwendigen Diagnose- und Therapieschritte erörtert werden.