Erschienen in:
03.05.2018 | Arthrosen | Originalien
Das Kniekolleg als sekundärpräventiver Ansatz
Die nachhaltige Behandlung berufsbedingter Gonarthrose
verfasst von:
Prof. Dr. rer. nat. S. Dalichau, M. Giemsa, T. Solbach, M. Büschke, D. Engel, T. Möller, A. Wahl-Wachendorf
Erschienen in:
Die Orthopädie
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Ausgabe 7/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
2–6 Monate nach erfolgreicher medizinischer Rehabilitation bei Gonarthrose remittieren die positiven Effekte ohne Implementierung adäquater Nachsorgestrategien.
Fragestellung
In einer prospektiven Vergleichsstudie sollte untersucht werden, ob das auf Nachhaltigkeit ausgerichtete Modell des Kniekollegs zur sekundärpräventiven Behandlung berufsbedingter Gonarthrose in der Lage ist, positive Behandlungseffekte mittelfristig zu erhalten.
Material und Methoden
Insgesamt durchliefen 292 männliche Beschäftigte aus dem Baugewerbe die dreiwöchige Phase 1 des biopsychosozial ausgelegten Kniekollegs mit den Schwerpunkten Ergonomie und Muskelaufbautraining. In den nachfolgenden 12 Monaten wurden die Teilnehmer mehrfach telefonisch kontaktiert, um sie zur Weiterführung des Trainings zu motivieren. Während 178 Beschäftigte das Training in Fitnesszentren fortführten (VG 1) und sich 38 Arbeitnehmer für ein individuelles Heimprogramm entschieden (VG 2), beendeten 76 Teilnehmer jede sportliche Aktivität (KG).
Ergebnisse
Nach Phase 1 zeigten alle Gruppen signifikante Verbesserungen der untersuchten Parameter Beweglichkeit, Dehnfähigkeit und Kraftausdauer der Oberschenkelmuskulatur, Kniebeschwerden sowie Lebensqualität. Während sich die Parameter in VG 1 nach 12 Monaten weiter positiv entwickelten, remittierten die Messwerte in VG 2 mit Ausnahme der Muskelkraft moderat. In den Messvariablen der KG ließ sich hingegen ein signifikanter Rückgang der Ausprägungen beobachten.
Diskussion
Im Rahmen der Nachsorge zeigt ein finanziell unterstütztes Training im Fitnesszentrum mit begleitenden Telefonkontakten bei Beschäftigten des Baugewerbes mit Kniegelenksbeschwerden positive Effekte, sofern die Teilnahme auf Freiwilligkeit basiert. Das Training im Fitnesszentrum ist dem individuellen Heimprogramm überlegen.