Erschienen in:
28.10.2022 | Zielgerichtete Therapie | Topic
Therapierelevante Biomarker in der gynäkologischen Onkologie
verfasst von:
Prof. Dr. Nina Ditsch, Peter A. Fasching
Erschienen in:
best practice onkologie
|
Ausgabe 11/2022
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Zusammenfassung
Die Entdeckung der ersten Biomarker liegt inzwischen Jahrzehnte zurück. Die prognostische und teilweise auch prädiktive Wertigkeit ist weiterhin Gegenstand aktueller Forschung. Biomarkerbasierte Therapien stellen in der Gynäkoonkologie die Basis der aktuellen und zukünftigen Studienlandschaft dar, wie auf dem diesjährigen ASCO Annual Meeting klar demonstriert wurde. Die alles entscheidende Frage gründet in der Qualität der Diagnostik, sei es auf immunhistochemischer oder molekularer Ebene. In der Therapie des Mammakarzinoms galt bisher ein HER2(„human epidermal growth factor receptor 2“)-Befund therapierelevant, wenn immunhistochemisch (IHC) eine Bewertung mit 3+ oder ein FISH(„fluorescence in-situ hybridization“)- bzw. CISH(„chromogenic in-situ hybridization“)-positiver Wert vorlag. Als „practice-changing“ wurde nun ganz aktuell der Einsatz des ADC („antibody drug conjugate“) Trastuzumab-Deruxtecan auch bei Her2-low-Formen (IHC1+ oder 2+, auch wenn FISH/CISH-negativ) gefeiert, da sich auch in dieser Situation ein signifikant verbessertes PFS („progression-free survival“) und auch OS („overall survival“) zeigten. Mit dem immer schnelleren Einsatz neuester Therapeutika sollte das Augenmerk auf den mit der Behandlung verbundenen Nebenwirkungen und der Kosten-Nutzen-Abwägung liegen. Der Beitrag gibt einen Überblick über die aktuell wichtigsten prognostischen und prädiktiven Marker beim Mamma‑, Ovarial‑, Endometrium- und Zervixkarzinom.