09.04.2024 | Demenz | Übersichten
Gestörter Schlaf bei Pflegenden in der häuslichen Pflege
verfasst von:
Carla Stenmanns, Nikolaus Netzer, Roland Popp, Helmut Frohnhofen
Erschienen in:
Somnologie
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Zusammenfassung
Die Mehrzahl pflegender Angehöriger berichtet über schlechte Schlafqualität und gestörten Schlaf. Das Spektrum der Schlafstörungen ist breit und assoziiert mit der konkreten klinischen Situation des zu Pflegenden. Pflegende, die Demenzkranke betreuen, sind häufiger und stärker betroffen.
Die berichteten Schlafstörungen sind auch assoziiert mit dem Verantwortungsbewusstsein der Pflegenden, ihrer Stellung in der Familie, verrichteter Erwerbstätigkeit und dem eigenen Gesundheitszustand.
Die therapeutischen Ansätze sind individuell und umfassen eine Behandlung des zu Pflegenden, wenn dessen Erkrankung den Schlaf der Pflegeperson stört.
Stehen Sorgen, Schuldgefühle, Überlastung und Grübeln bei der Pflegeperson im Vordergrund, sollte nach Möglichkeiten der Entlastung und Unterstützung in der Familie oder durch professionelle Pflege gesucht werden. Liegen psychische Erkrankungen vor, ist eine spezifische Therapie im Sinne einer Psychotherapie und/oder Pharmakotherapie indiziert. Auch die Teilnahme an Selbsthilfegruppen kann helfen.
Die Lösungsansätze sind immer individuell. Es ist wichtig, bei pflegenden Angehörigen nach Schlafstörungen zu fahnden, die individuelle Situation umfassend zu analysieren, modifizierbare Faktoren hauszuarbeiten und entsprechend zu behandeln.