Erschienen in:
01.11.2012 | Übersichten
Depression und neurologische Erkrankungen
verfasst von:
Dr. D. Piber, K. Hinkelmann, S.M. Gold, C. Heesen, C. Spitzer, M. Endres, C Otte
Erschienen in:
Der Nervenarzt
|
Ausgabe 11/2012
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Zusammenfassung
Bei vielen neurologischen Erkrankungen ist ein depressives Syndrom charakteristisches Merkmal der Primärerkrankung oder als Komorbidität von Bedeutung. Die Post-Stroke-Depression ist beispielsweise eine häufige und relevante psychiatrische Komplikation nach einem ischämischen Hirninfarkt. Etwa 4 von 10 Schlaganfallpatienten entwickeln im Verlauf ihrer Erkrankung eine depressive Störung, die sich ungünstig auf Verlauf und Prognose auswirkt. Umgekehrt ist eine Depression jedoch auch als Risikofaktor für bestimmte neurologische Erkrankungen zu werten. So wurde kürzlich in einer Metaanalyse prospektiver Kohortenstudien ein deutlich erhöhtes Schlaganfallrisiko für depressive Patienten nachgewiesen. Ferner spielt die Depression bei weiteren neurologischen Erkrankungen eine wichtige Rolle bezüglich Verlauf und Lebensqualität, etwa beim Morbus Parkinson, der Multiplen Sklerose oder der Epilepsie. Der Artikel möchte eine Übersicht geben über die wichtigsten epidemiologischen, pathophysiologischen und therapeutischen Aspekte depressiver Störungen als Komorbidität neurologischer Erkrankungen bzw. als Risikofaktor für neurologische Erkrankungen.