Erschienen in:
29.10.2019 | TAVI | Schwerpunkt: Herz und Niere
Herzklappenvitien bei chronischer Niereninsuffizienz
verfasst von:
PD Dr. S. Ewen, F. Mahfoud, L. Lauder, B. Scheller, M. Böhm
Erschienen in:
Die Innere Medizin
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Ausgabe 4/2020
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Zusammenfassung
Herzklappenerkrankungen sind eine häufig auftretende Komorbidität bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz – insbesondere im Endstadium der Erkrankung mit der Notwendigkeit zur Nierenersatztherapie. Ätiologisch sind sowohl eine Sklerose als auch Kalzifizierungen der Herzklappen und des Klappenrings von besonderer Relevanz. Diese treten zumeist an der Aorten- und Mitralklappe auf und können zu einer Insuffizienz wie auch zu einer Stenose der betroffenen Herzklappe führen. In der aktuell geltenden Leitlinie der Europäischen Gesellschaften für Kardiologie und Kardiochirurgie von 2017 stellt die operative Versorgung häufig den Goldstandard der Therapie bei behandlungsbedürftigen Klappenvitien dar. Eine chronische Niereninsuffizienz ist prädiktiv für ein postoperatives Nierenversagen mit Dialysepflichtigkeit und es besteht ein erhöhtes Mortalitätsrisiko im Vergleich zu Patienten ohne Niereninsuffizienz. Katheterbasierte Behandlungsoptionen konnten sich in den letzten Jahren – insbesondere bei Patienten mit Aortenklappenstenose – als sichere und effektive Behandlungsalternative für Patienten >75 Jahre oder mit erhöhtem Operationsrisiko etablieren. Folglich sollten in diesem Patientenkollektiv bei geeigneter Anatomie im Herzteam auch interventionelle Therapieverfahren diskutiert werden.