03.05.2018 | Diabetes mellitus | Originalien
Veränderung der Krankenhauskennzahlen von Diabetikern mit vaskulären Komplikationen in Deutschland
Sekundärdatenanalyse der DRG-Statistik von 2005 bis 2014
verfasst von:
M. Olm, A. Kuehnl, E. Knipfer, M. Salvermoser, H.-H. Eckstein, PD Dr. A. Zimmermann, MHBA, FEBVS, FACS
Erschienen in:
Gefässchirurgie
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Ausgabe 6/2018
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Zusammenfassung
Hintergrund
Ein bedeutender Kostenfaktor im deutschen Gesundheitssystem ist die Erkrankung Diabetes mellitus, die häufig mit peripheren vaskulären Komplikationen einhergeht. Die Koinzidenz dieser beiden Erkrankungen stellt eine wichtige Ursache für die über 40.000 Amputationen pro Jahr dar, welche aufgrund ihrer Schwere, dem stationären Leistungsumfang sowie den Folgekomplikationen mit hohen Kosten verbunden sind.
Fragestellung
Ziel dieser Studie war es, anhand krankenhausspezifischer Kennzahlen die Entwicklung von Diabetikern mit unterschiedlichen Schweregraden vaskulärer Komplikationen von 2005 bis 2014 in Deutschland darzustellen.
Material und Methode
Analysiert wurden die Mikrodaten der DRG-Statistik (Diagnosis Related Groups) des Statistischen Bundesamtes über den Zeitraum von 2005 bis 2014. Es wurden alle Fälle eingeschlossen, bei denen als Haupt- oder Nebendiagnose Diabetes mellitus mit gleichzeitig vorliegenden vaskulären Komplikationen (diabetische Angiopathie und periphere arterielle Verschlusskrankheit) verschlüsselt wurde.
Ergebnisse
Das mediane Alter der 1.811.422 Fälle lag bei 73 Jahren und 62 % waren männlich. Während die Krankenhausinzidenz aller Diabetesfälle in Deutschland stabil blieb, war bei Fällen mit vaskulären Komplikationen ein Rückgang von 53 % zu verzeichnen. Trotz Zunahme des Elixhauser Summenscores kam es, je nach Komplexität der vaskulären Komplikationen bei den Diabetikern, zu einer Reduktion der mittleren Verweildauer zwischen 17 und 28 %. Den höchsten Case-Mix-Index mit 2,31 Punkten hatten Diabetiker mit periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK ) IV. Insgesamt blieb der Case-Mix-Index über alle Fallgruppen hinweg stabil.
Schlussfolgerungen
Es zeigten sich Unterschiede in den Krankheitsgruppen, verbunden mit abweichendem Schweregrad der PAVK. Im Verlauf des Untersuchungszeitraums von 2005 bis 2014 kam es, trotz eines zunehmenden Komorbiditätenspektrums, zu einer Reduktion der Krankenhausinzidenz und der mittleren Verweildauer. Dies könnte einen Hinweis auf eine verbesserte ambulante und multidisziplinäre Versorgung von Diabetikern mit vaskulären Komplikationen in Deutschland liefern und als Grundlage für zukünftige Analysen dienen.