Erschienen in:
29.04.2016 | Koronare Herzerkrankung | Leitthema
Kardiovaskuläre Erkrankungen bei Diabetes mellitus
verfasst von:
Univ.-Prof. Dr. C. H. Saely, K. Vathie, H. Drexel
Erschienen in:
Die Diabetologie
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Ausgabe 3/2016
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Zusammenfassung
Hintergrund
Diabetes mellitus ist mit einem um das 2‑ bis 3‑Fache erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse assoziiert, und kardiovaskuläre Erkrankungen sind die häufigste Todesursache bei Diabetespatienten. Dieser Zusammenhang ist beim Typ-2-Diabetes besonders ausgeprägt. Bei den hiervon betroffenen Patienten liegen in der Regel zusätzlich zur Hyperglykämie andere atherogene Stigmata der Insulinresistenz vor wie viszerale Adipositas, Dyslipidämie oder erhöhter Blutdruck. Aber auch beim Typ-1-Diabetes ist das kardiovaskuläre Risiko langfristig erhöht, was teilweise durch eine direkte glukotoxische Schädigung des Endothels erklärt werden kann.
Prophylaxe
Eine Senkung der Glukosespiegel ist sowohl beim Typ-2- als auch beim Typ-1-Diabetes langfristig mit einer Reduktion des kardiovaskulären Ereignisrisikos verbunden, kurzfristig jedoch für die Verbesserung der kardiovaskulären Prognose weniger wirksam als die Verminderung des LDL-Cholesterin-Spiegels (LDL: „low density lipoproteins“) oder die Kontrolle des Blutdrucks. Eine zu aggressive Glukosesenkung unter Inkaufnahme häufiger Hypoglykämien kann auch nachteilig für die kardiovaskuläre Prognose sein, denn Unterzuckerungen gehen mit einem deutlich erhöhten Risiko für kardiovaskuläre Ereignisse einher.
Kardiovaskuläre Ereignisse bei Diabetes
Neben der koronaren Herzerkrankung gewinnt das erhöhte Herzinsuffizienzrisiko bei Patienten mit Diabetes mellitus zunehmend an Aufmerksamkeit.