Erschienen in:
08.09.2017 | Typ-2-Diabetes | Leitthema
Prophylaxe und Therapie der diabetischen Nephropathie
verfasst von:
Dr. C. Kettner, J. Mann
Erschienen in:
Die Nephrologie
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Ausgabe 6/2017
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Zusammenfassung
Prophylaxe und Therapie der diabetischen Nephropathie (DN) zielen derzeit auf klassische Risikofaktoren wie Adipositas, Hyperglykämie, arterielle Hypertonie und Hyperlipidämie ab. Bereits vor dem Stadium der Mikroalbuminurie ist deren Behandlung sinnvoll. Die Entwicklung und/oder Progression der DN soll verhindert bzw. verlangsamt werden. Lebensstilverändernde Maßnahmen bergen viel Potenzial. Die medikamentöse antidiabetische Therapie muss an die Nierenfunktion angepasst werden. Metformin kann bis zu einer glomerulären Filtrationsrate (GFR) von 45–30 ml/min/1,73 m2 gegeben werden, und Empagliflozin sowie Liraglutid vermindern kardiovaskuläre und renale Endpunkte sowie die Sterblichkeit. ACE(„angiotensin-converting enzyme“)-Hemmer/Angiotensinrezeptorblocker sind die Antihypertensiva der ersten Wahl, besonders wegen ihrer antiproteinurischen und progressionsverlangsamenden Wirkung. Die Reduktion des LDL(„low-density lipoprotein“)-Cholesterins unter 100 mg/dl (<2,6 mmol/l) sollte bevorzugt mit Statinen erfolgen. Die Therapiekontrolle ist mindestens halbjährlich sinnvoll. Neue Forschungsschwerpunkte rücken Entzündungsprozesse beim Diabetiker in den Vordergrund.