Erschienen in:
17.07.2018 | Helminthen | Leitthema
Eosinophilie bei pulmonalen Infektionen
verfasst von:
Dr. A. Moeser, M. W. Pletz, S. Schmiedel, J. Richter, B. Schleenvoigt
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
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Ausgabe 5/2018
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Zusammenfassung
Neben Allergien, Autoimmunerkrankungen, Vaskulitiden, Dermatosen, Malignomen und Medikamentennebenwirkungen können sowohl parasitäre als auch nichtparasitäre Infektionen Ursachen für eine Eosinophilie sein. Bei Tropenrückkehrern stellen parasitäre Infektionen die häufigste Ursache für eine Eosinophilie dar. Dabei kann das jeweilige Ausmaß der Eosinophilie Rückschlüsse auf die Art des Erregers liefern. Zur Abklärung der Eosinophilie nach Tropenaufenthalt sollten primär dreimalige Stuhluntersuchungen auf Wurmeier und zusätzlich ggf. Serologien bezüglich Helminthen veranlasst werden. Komplettiert wird die Diagnostik durch eine Thorax-Röntgenaufnahme, eine Sonographie des Oberbauchs und ein Elektrokardiogramm (EKG). In den letzten Jahren werden in spezialisierten Laboren molekulare Techniken (Multiplex-Polymerasekettenreaktion, PCR) für die Diagnostik von Wurmeiern und intestinalen Parasiten im Stuhl eingesetzt, die eine deutlich höhere Sensitivität als die klassischen Stuhlnachweismethoden haben. Nichtparasitäre Infektionen, die zu einer relevanten Blut- oder lediglich pulmonalen Eosinophilie (bronchoalveoläre Lavage, BAL) führen, umfassen die Kryptokokkose sowie endemische Systemmykosen (Kokzidioidomykose, sehr selten bei Histoplasmose) und Schimmelpilzinfektionen (Aspergillus fumigatus, Mucor spp.).