Erschienen in:
01.05.2007 | Originalien
Diagnostik von Knorpelschäden des Kniegelenks
Validität der klinischen, radiologischen und kernspintomographischen Diagnostik im Vergleich zur Arthroskopie
verfasst von:
Dr. G. Spahn, R. Wittig, E. Kahl, H.M. Klinger, T. Mückley, G.O. Hofmann
Erschienen in:
Die Unfallchirurgie
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Ausgabe 5/2007
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Zusammenfassung
Zielstellung
Anliegen der Arbeit war es, die Validität der präoperativen klinischen Untersuchung, der radiologischen Befunde und der MRT bei der Diagnostik chondraler Schäden des Kniegelenks im Vergleich zur Arthroskopie zu bestimmen.
Methode
Bei 721 Patienten mit Kniebeschwerden die 3 Monate oder länger andauerten, erfolgte die standardisierte klinische Diagnostik (Grinding-Test), die radiologische Standarddiagnostik (Standaufnahmen und Patella-Axial-Aufnahme) sowie die MRT-Untersuchung (T1- und T2-Wichtung). Alle Patienten wurden nachfolgend arthroskopiert. Mithilfe des Tasthakentests wurde die Schwere des Knorpelschadens nach der ICRS- (International-Cartilage-Repair-Society-)Klassifikation bestimmt. Abschließend wurden die Ergebnisse der präoperativen Diagnostik mit den arthroskopischen Befunden verglichen.
Ergebnisse
Der Grinding-Test hatte eine durchschnittliche Empfindlichkeit von 0,39 mit einer signifikanten höheren Häufigkeit bei tiefer gehender Knorpelschädigung (p<0,000). Bei 97,4% der Gelenkflächen ohne Knorpelpathologie war der radiologische Befund unauffällig. Subchondrale Sklerose und Exophyten kamen signifikant häufiger bei höhergradigen Knorpelschäden vor (p<0,000). Nur in 59,5% der Fälle wurden übereinstimmende Befunde zwischen MRT und Arthroskopie erhoben. Bei 36,6% wurden die Knorpelschäden im MRT überbewertet, bei 3,9% wurde der Knorpelschaden im MRT zu niedrig eingestuft. Überbewertungen kamen signifikant häufiger bei intaktem und niedriggradig geschädigtem Knorpel vor (p<0,000).
Schlussfolgerung
Klinische, radiologische und kernspintomographische Untersuchung stehen bei höhergradigen Knorpelschäden in relativ guter Korrelation mit den arthroskopischen Befunden, während bei intaktem Knorpel oder initialer Chondropathie falsch-positive Ergebnisse häufig sind.