Erschienen in:
01.05.2009 | Schwerpunkt: Amyloid und Amyloidosen
Die Amyloidosen des Berliner Medizinhistorischen Museums der Charité
verfasst von:
Prof. Dr. C. Röcken, N. Widulin, T. Schnalke
Erschienen in:
Die Pathologie
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Ausgabe 3/2009
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Zusammenfassung
Das Berliner Medizinhistorische Museum der Charité befindet sich in einem eigens errichteten, 1899 eingeweihten Museumsgebäude. Es beherbergt etwa 10.000 Präparate, von denen 23 die Diagnose Amyloid bzw. Amyloidose aufweisen. Mit unseren hier vorgestellten retrospektiven Untersuchungen wollten wir die Diagnose bei diesen Präparaten bestätigen, das Amyloid klassifizieren und, soweit noch möglich, der autoptisch nachgewiesenen Grunderkrankung zuordnen. Die untersuchten Präparate stammten aus dem Zeitraum 1866 bis 1987. Es handelte sich um 17 Nieren, 5 Milzen und ein Leberpräparat. Bei 22 Präparaten konnte mit der Kongorotfärbung polarisationsoptisch die Diagnose Amyloid bestätigt werden. Nur beim ältesten, von Rudolf Virchow selbst beschrifteten Präparat gelang der Nachweis nicht. Die immunhistologischen Untersuchungen klassifizierten 19 Fälle als AA-Amyloidose und 2 als AL-Amyloidose. Die häufigste, zu einer AA-Amyloidose führende Grunderkrankung war die Tuberkulose. Diese Studie zeigt, dass eine pathologisch-anatomische Zweitbegutachtung historischer Präparate die Diagnose verifizieren kann und eine wertvolle Ergänzung des Lehrangebots für Studierende darstellt.