Erschienen in:
01.02.2008 | Leitthema
Die Bedeutung der klinisch latenten bakteriellen Arthritis
verfasst von:
Dr. C. Meyer-Scholten, A. Valeva, K. Zorn, A. Meurer, H.G. Fassbender
Erschienen in:
Zeitschrift für Rheumatologie
|
Ausgabe 1/2008
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Die klassische bakterielle Arthritis (septische BA) ist ein seltenes Ereignis. Sie wird durch eindeutige morphologische Merkmale wie Fibrinexsudation und Neutrophilenmassen (Eiter) gekennzeichnet.
Seit langem beobachten wir in Biopsien eine abortive Form der bakteriell-eitrigen Arthritis. Sie klingt spontan ohne antibiotische Intervention ab. Nur sehr früh lassen sich Staphyolcoccus aureus oder epidermidis nachweisen. Trotz der kurzen Präsenz der Bakterien im Gelenk zerstören Enzyme der Neutrophilen Knorpel und Knochen im Kontaktbereich. Dass nur bei 7% dieser Patienten von Seiten des Arztes ein bakterieller Infekt vermutet wurde, zeigt die diagnostische Schwierigkeit. Wir haben diese Form klinisch latente bakterielle Arthritis (KLBA) genannt.
Strukturelle Veränderungen der Synovialmembran z. B. bei rheumatoider Arthritis (RA) und Osteoarthrose disponieren zur hämatogenen Ansiedlung körpereigener Staphylokokken und lösen klinisch uncharakteristische, passagere Infekte aus. Auch diese klinisch latente bakterielle Superinfektion (KLSI) verläuft selbstlimitierend. Die hohe degradierende Potenz der Neutrophilen-Proteasen aber lässt in der KLSI einen zusätzlichen Faktor bei der Gelenkdestruktion erwarten.