Erschienen in:
01.12.2009 | Originalarbeit
Die Glenoid-Rekonstruktionsschale bei Defektarthropathie
Indikation, Technik, Ergebnisse
verfasst von:
S. Elki, O. Rühmann, S. Benson, T. Berndt
Erschienen in:
Obere Extremität
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Ausgabe 4/2009
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Zusammenfassung
Fragestellung/Studienziel
In der vorliegenden Studie wurde die Schulterfunktion nach Implantation einer Glenoid-Rekonstruktionsschale (EPOCA RECO®) bei Defektarthropathie bzw. instabiler Prothesenversorgung bei Rotatorenmanschetten (RM) -Defekten untersucht.
Patienten und Methoden
Im Zeitraum 2002–2007 wurden insgesamt 35 Glenoid-Rekonstruktionsschalen (EPOCA RECO®) bei Defektarthropathie sowie bei instabiler Schulterprothese aufgrund von RM-Defekten der Schulter bei 34 Patienten implantiert (einmal beidseitige Operation im Abstand von 8 Monaten). Retrospektiv konnten 23 Patienten (24 Glenoid-Rekonstruktionsschalen) 2 Jahre (Spannweite 4–60 Monate) postoperativ nachuntersucht werden. Die Unterteilung der Untersuchungsgruppen nach Indikation erfolgte entsprechend der symptombasierten Einteilung der Defektarthropathie nach Loew. Neben der Ermittlung des Constant Murley Scores (CMS) zur Bestimmung der Schulterfunktion wurde zusätzlich der Einfluss eines intakten M. subscapularis auf die postoperative Schulterfunktion untersucht.
Ergebnisse
Die Implantation der Glenoid-Rekonstruktionsschale führte zu einer signifikanten Verbesserung des CMS. Die Schmerzreduktion nach Implantation war ebenfalls signifikant. Zudem konnten signifikante Verbesserungen der aktiven Abduktion, Außenrotation und Innenrotation erzielt werden. Alle Patienten würden sich der Operation wieder unterziehen. Es waren fünf Major- und zwei Minor-Komplikationen in 5 Jahren (Komplikationsrate 20%) zu verzeichnen. Bei allen postoperativen Luxationen der Prothese zeigte sich ein defekter M. subscapularis. Der Funktionsgewinn ist bei primärer Operation größer als bei einer Revisionsoperation. Ein signifikanter Einfluss der Indikation auf die postoperative Schulterfunktion konnte nicht nachgewiesen werden.
Schlussfolgerung
Die operative Versorgung einer Defektarthropathie bzw. einer fehlgeschlagenen Schulterprothese bei RM-Verlusten der Schulter mit Glenoid-Rekonstruktionsschale führt zu einer signifikanten Verbesserung der Schulterfunktion. Bei defektem M. subscapularis besteht eine erhöhte Luxationsgefahr nach Implantation der Rekonstruktionsschale. Bei jungen Patienten sollte allerdings zunächst auf diese Art der Rekonstruktion verzichtet werden.