Erschienen in:
01.10.2003 | Originalia
Die Positronenemissionstomographie zur präoperativen Lymphknotendiagnostik bei Ösophaguskarzinom
verfasst von:
W. Kneist, M. Schreckenberger, P. Bartenstein, F. Grünwald, K. Oberholzer, Prof. Dr. Th. Junginger
Erschienen in:
Die Chirurgie
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Ausgabe 10/2003
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Zusammenfassung
Hintergrund
Vorraussetzung für Indikation und Wahl des geeigneten operativen Verfahrens bei Patienten mit Ösophaguskarzinom ist ein genaues präoperatives Staging. Ziel der prospektiven Studie war es, zu klären, ob eine Positronenemissionstomographie mit 18F-Fluoro-Deoxyglukose (FDG-PET) die Genauigkeit des präoperativen Lymphknotendiagnostik gegenüber der Computertomographie (CT) erhöht und die Wahl des operativen Zugangs zur Ösophagusresektion beeinflusst.
Patienten und Methodik
58 Patienten, 46 Männer und 12 Frauen (Alter 61 Jahre im Mittel), erhielten bei histologisch gesichertem Ösophaguskarzinom im Rahmen des Stagings ein FDG-PET von Hals, Thorax und Abdomen sowie ein CT von Thorax und Abdomen. Sensitivität, Spezifität und Genauigkeit bei der Erkennung histologisch gesicherter Lymphknotenmetastasen mit FDG-PET und CT wurden berechnet.
Ergebnisse
Bei größerer Spezifität der FDG-PET war die Genauigkeit des CT sowohl für die Erkennung abdominaler (73% vs. 59%) als auch thorakaler Lymphknotenmetastasen (73% vs. 63%) höher. Bei 23 Patienten wurde die Indikation zur transhiatalen und bei 16 Patienten zur transthorakalen Ösophagusresektion gestellt. FDG-PET bestimmte die Verfahrenswahl dabei nicht.
Schlussfolgerung
In der vorliegenden Studie hat die FDG-PET die Genauigkeit des herkömmlichen Lymphknotenstagings (CT) bei Patienten mit Ösophaguskarzinom nicht erhöht. Für die Verfahrenswahl ergaben sich keine neuen Konsequenzen. Auch wegen der hohen Kosten wird die PET-Untersuchung hauptsächlich im Rahmen von Studien oder bei fraglichen CT-Befunden indiziert sein. Steigerung der Sensitivität durch tumoraffinere Radiopharmaka und optimierte Geräteauflösung kann bei dem prinzipiellen Vorteil der Ganzkörperuntersuchung durch die PET neue Indikationen schaffen.