Erschienen in:
01.09.2014 | Leitthema
Die Rolle der Schlafmedizin bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen
Schlafbezogene Atmungsstörungen – Teil 2
verfasst von:
PD Dr. O. Oldenburg, T. Bitter, H. Fox, J. Spiesshöfer, A. Türoff, D. Horstkotte
Erschienen in:
Zeitschrift für Pneumologie
|
Ausgabe 5/2014
Einloggen, um Zugang zu erhalten
Zusammenfassung
Schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS) rücken in den letzten Jahren immer mehr in den kardiologischen Fokus. Der obstruktiven Schlafapnoe (OSA) wird dabei immer mehr eine eigene Rolle bei der Entstehung und für die Prognose von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zugestanden. Die zentrale schlafbezogene Atmungsstörung (ZSA) und insbesondere die Cheyne-Stokes-Atmung (CSA) werden hingegen als Komorbidität mit unabhängiger prognostischer Bedeutung bei bereits kardial manifesten Erkrankungen angesehen. Durch Vereinfachung der SBAS-Diagnostik ist es dem Kardiologen möglich, SBAS durch ein Screening auszuschließen oder die Diagnose einer OSA bzw. ZSA/CSA mittels kardiorespiratorischer Polygraphie oder Polysomnographie zu stellen. Zudem werden diagnostische und auch therapeutische Verfahren mehr und mehr in die apparative kardiologische Untersuchung integriert, so ist ein Apnoe-Screening z. B. durch Langzeit-EKG-Aufzeichnung aber auch durch implantierbare elektrische Systeme wie Herzschrittmacher und Defibrillatoren mit mathematischer Mustererkennung aus den aufgezeichneten Signalen möglich. Durch intelligente automatische Beatmungsverfahren gelingt die Therapieeinleitung heute schneller und durch einen komplett transvenösen Zugang stehen neue potentielle Therapieoptionen zur Behandlung der bei kardiologischen Patienten häufigen CSA zur Verfügung. Bestätigt sich der Nutzen einer SBAS-Therapie bei Patienten mit kardiovaskulären Erkrankungen hinsichtlich harter Endpunkte, so müssen in Zukunft effektivere Wege zur SBAS-Diagnostik und -Therapie bei diesen Patienten gefunden werden.