Erschienen in:
15.08.2016 | Digitale Volumentomographie | Leitthema
Computerassistierte Gesichtsschädelrekonstruktion
Planung und Umsetzung in der klinischen Routine
verfasst von:
PD Dr. med. Dr. med. dent. F. Wilde, A. Schramm
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 9/2016
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Zusammenfassung
Im Rahmen der computerassistierten Gesichtsschädelrekonstruktion hat sich der Algorithmus > Diagnose → Planung und Simulation → operativer Eingriff → Ergebnisvalidierung und Qualitätskontrolle < etabliert. Die Diagnose konzentriert sich neben der klinischen Befunderhebung auf die 3‑D-Bildgebung mittels Computertomographie. Beim Schritt der Planung und Simulation wird ein virtuelles Modell des angestrebten Operationsergebnisses mittels spezieller Planungssoftware erstellt. Implantate können präoperativ virtuell auf ihre Passung hin kontrolliert werden. Patientenspezifische 3‑D-Modelle und virtuelle Rekonstruktionen dienen der Herstellung patientenspezifischer Implantate. Während des operativen Eingriffs gilt es, die Planung möglichst genau auf den Patientensitus zu übertragen. Hierzu werden unterschiedliche Verfahren eingesetzt. Diese reichen von der geschlossenen Reposition über die offene Reposition mit Implantation von anatomisch präformierten oder patientenspezifischen Implantaten in Kombination mit Operationsschablonen bis zum Einsatz der Instrumentennavigation. Zur Ergebnisvalidierung und Qualitätskontrolle ist eine postinterventionelle 3‑D-Bildgebung notwendig. Nach Mittelgesichtsrekonstruktionen sollte diese intraoperativ erfolgen. Hierdurch können etwaige Fehlpositionierungen direkt korrigiert und unnötige offene Rekonstruktionen vermieden werden. Hierzu haben sich mobile 3‑D-C-Bögen als adäquat erwiesen. Während die intraoperative Bildgebung nach Rekonstruktionen des Mittelgesichts bereits meist eine postoperative entbehrlich macht, ist nach komplexen Gesichtsschädelrekonstruktionen eine zusätzliche postoperative 3‑D-Bildgebung weiterhin empfehlenswert.