Erschienen in:
04.08.2016 | Leitthema
Disability Studies: Gesellschaftliche Ausgrenzung als Forschungsgegenstand
verfasst von:
Dr. Michael Zander
Erschienen in:
Bundesgesundheitsblatt - Gesundheitsforschung - Gesundheitsschutz
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Ausgabe 9/2016
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Zusammenfassung
Der Beitrag stellt die Disability Studies vor und arbeitet als deren zentrales Merkmal die Unterscheidung von gesellschaftlicher Behinderung und individueller, medizinisch beschreibbarer Beeinträchtigung heraus. Behinderung definieren die Disability Studies als gesellschaftlich verursachte Ausgrenzung. Teilhabe und Inklusion gelten gemeinhin als sozialpolitische Leit- und Gegenbegriffe, tatsächlich haben sie je nach Verwendung und Kontext einen unterschiedlichen Gehalt. Am Beispiel der International Classification of Functioning, Disability and Health (ICF) und der UN-Behindertenrechtskonvention wird das jeweilige Verständnis von Behinderung dargestellt. Vor diesem Hintergrund lassen sich die vom zuständigen UN-Fachausschuss monierten Defizite der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention abbilden. Abschließend wird eine Forschungsagenda der Disability Studies umrissen, die sich unter anderem mit Umsetzungsstrategien und Interessenskonflikten im Hinblick auf Inklusion befassen, ferner mit weithin unhinterfragten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und insbesondere den negativen Folgen der europäischen Austeritätspolitik.