Erschienen in:
21.11.2019 | Dysphonie | Originalien
Prätestung des deutschen Vocal Fatigue Index (VFI-D) – transkulturelle Übersetzung und Kreuzvalidierung
verfasst von:
L. E. Stappenbeck, MA, KD Dr. med. J. E. Bohlender, Dipl. Klin. Log. M. Brockmann-Bauser, PhD, MSc
Erschienen in:
HNO
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Ausgabe 1/2020
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Zusammenfassung
Hintergrund
Im klinischen Alltag ist pathologische oder alltagseinschränkende Stimmermüdung („vocal fatigue“) bei Patienten mit Stimmstörungen ein häufiges Symptom.
Ziel der Arbeit
Ziel dieser Arbeit war die transkulturelle Übersetzung, Prätestung und Prävalidierung eines standardisierten Fragebogens, dem Vocal Fatigue Index (VFI), an 20 Probanden. Vergleichsbögen waren der Voice Handicap Index (VHI‑9i) und die Vocal Tract Discomfort Scale (VTD).
Material und Methoden
Die Übersetzung, inhaltliche Prüfung und Prätestung der deutschen Version des Vocal Fatigue Index (VFI‑D) gliederte sich in 4 Abschnitte: 1. transkulturelle Übersetzung, 2. Expertenvoting zur Verständlichkeit, 3. Verständlichkeitsprüfung der Übersetzung anhand kognitiver Interviews an 15 Probanden, 4. Prätestung des VFI‑D an 20 Probanden und Kreuzvalidierung zum VHI‑9i und zur VTD. Dieses Vorgehen entspricht den aktuellen Normen für die Adaption fremder Fragebögen an andere Sprachen und Kulturen.
Ergebnisse
Der deutsche VFI‑D ist gemäß Expertenvoting inhaltlich korrekt und verständlich (Interkoderreliabilität kappa = 0,66). Die Faktorenanalyse ergab 3 abgrenzbare Untertests (Parts). VFI‑D Part 1 korreliert stark mit VHI‑9i und VTD, VFI‑D Part 2 nur mit der VTD (jeweils rho ≈ 0,800) und VFI‑D Part 3 nur schwach mit VHI‑9i und VTD (rho ≈ 0,585). Damit ist sowohl eine Konvergenz- als auch Divergenzvalidität gegeben.
Schlussfolgerung
Mit der deutschen Version des VFI‑D können Rückschlüsse auf Symptome, Ursachen und Therapiemöglichkeiten von „vocal fatigue“ gezogen werden. Besonders Patienten in stimmintensiven Berufen können davon profitieren.