Erschienen in:
17.05.2018 | Ultraschall | Schwerpunkt
Elastographie in der Routineanwendung
Tipps für die Interpretation bei Anbietervielfalt
verfasst von:
Dr. V. Knop
Erschienen in:
Die Gastroenterologie
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Ausgabe 4/2018
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Zusammenfassung
Über mehrere Jahrzehnte galt die Leberbiopsie als Goldstandard der Fibrosediagnostik. In den letzten Jahren sind verschiedene nichtinvasive elastographische Verfahren zur Beurteilung des Fibrosestadiums entwickelt worden, die entweder das Prinzip der vibrationskontrollierten transienten Elastographie verwenden (FibroScan®; Echosens, Paris, Frankreich) oder durch akustisch erzeugte Signale Scherwellen generieren („acoustic radiation force impulse imaging“, ARFI). Das Messergebnis der FibroScan®-Untersuchung wird in Kilopascal (kPa) mit einer Spannbreite von 1,5–75 kPa angegeben. Am besten validiert ist der FibroScan® bei Patienten mit chronischer Virushepatitis, weniger Daten liegen zu autoimmunen Lebererkrankungen sowie zur Fettleberhepatitis vor. Ferner belegen Studiendaten eine gute Korrelation zwischen hepatovenösem Druckgradienten (HPVG) und Lebersteifigkeit bei Patienten mit fortgeschrittener Lebererkrankung. Sowohl die Punkt-Schwerwellen-Elastographie als auch die 2‑D-Scherwellen-Elastographie, ein Echtzeitultraschallverfahren, beruhen auf dem ARFI-Prinzip. Die Ausbreitungsgeschwindigkeit der Transversalwellen wird in m/s gemessen und kann in kPa umgerechnet werden. Qualitätskriterien wie bei der transienten Elastographie sind bislang nicht eindeutig definiert. Vergleichsstudien zeigen, dass die Scherwellen-Elastographie integriert in ein Routineultraschallgerät vergleichbar gut ist wie der FibroScan®. Die Leberbiopsie für die alleinige Fibrosebeurteilung ist seltener notwendig. Gewebeproben haben jedoch weiterhin bei diskrepanten Befunden sowie bei speziellen Fragestellungen einen festen Stellenwert.